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3 Einträge zu kunze, john m [Sonstiger]
im Register Personen

Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 32
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über die Ausbreitung der Baptisten in Georgia.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 21.10.1803


Inhalt:
S. 93: In ganz Georgia, außer in Ebenezer, wird nicht mehr in deutsch gepredigt. Die meisten Deutschen sind gestorben. Es gibt zahlreiche Baptistenprediger, die gegen die Kindertaufe auftreten; viele lassen sich davon beeindrucken und gehen zu ihnen über.
S. 94: Einige Baptisten predigen auch gegen die Deisten, sie sind ihnen aber bis auf Holcombe nicht gewachsen. Bergmann berichtet über die Rückkehr Adam Freyermuths nach Ebenezer.
S. 95: Herr v. Brahm vertrat in einem Gespräch die Meinung, daß die Indianer von den "alten Deutschen" abstammen, da Amerika einst mit Europa zusammenhing. Bergmann will nicht, daß sein Sohn Prediger wird, da der geistliche Stand nicht geachtet ist. Außerdem fürchtet er, daß die Baptisten in Georgia die Oberhand gewinnen und es andere Religionsgemeinschaften sehr schwer haben werden. Die zu den Baptisten Konvertierten geben ihrer früheren Gemeinde Schuld an ihren Sünden. Luther wird von den Baptisten als katholischer Mönch angesehen, der die Kindertaufe aus dem Papsttum beibehalten hat.
S. 86(!): Die Gemeinde Ebenezer ist noch größer als die der Baptisten des Countys, in dem sie liegt. 1802 wurden sogenannte Camp Meetings abgehalten, Predigten an freien Plätzen unter freiem Himmel. Bergmann klagt über Triebner, der ihm nur aus Falschheit fast unleserliche Briefe geschrieben hat. Nach Meinung der Trustees hat dieser 500 Pfund veruntreut und nicht das Recht, im Namen von Urlsperger die 649 Pfund zu fordern. Da die Gemeinde jetzt über 10.000 Dollar Kapital verfügt, wurde Bergmanns Einkommen auf 300 Dollar im Jahr festgesetzt, das niedrigste Gehalt für einen Prediger. Die Gelder des Degenfeldschen Legats sollen in Deutschland bleiben.

Bemerkungen:
Falsche Seitennumerierung (auf Seite 95 folgt erneut 86).
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Adams, John
   Biehler, 1803
   Boltzius, Johann Martin
   De Brahm, John Gerar William
   Deubell, John Henry
   Freyermuth, (Johann) Adam
   Holcombe, Henry
   Hubert, Johann Christoph
   Jefferson, Thomas
   Kern, Johann Peter
   Kogeler
   Kunze, John M
   Luther, Martin
   Mayerhoff
   Niemeyer, August Hermann
   Otterbein, Philip William
   Schutt, Caspar C
   Signerino
   Smith, Robert
   Triebner, Christoph Friedrich
   Urlsperger, Johann August
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Wesley, John
Orte:
   Altona
   Amerika
   Amsterdam
   Baltimore
   South Carolina
   Charleston, SC
   Ebenezer, Ga
   England
   Europa
   Georgia
   Gosen
   Greenock
   Halle (Saale)
   Kanada
   London
   Louisville
   Savannah, Ga.
   Saint Augustine, Fla.
   Wilks County



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 34
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe - u.a. über sein gutes Verhältnis zu den Baptisten, die Auffassungen der deutschen Täufer sowie die politischen Verhältnisse in Amerika.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 07.02.1804


Inhalt:
S. 93: In den Läden Charlestons werden die Ebenezerischen Tagebücher als Makulatur angeboten; das zerstörte Ebenezer wird verspottet. Der Ruf der Deutschen ist durch die neuen Aussiedler sehr geschädigt worden. Bergmann fehlt der Jahrgang 1801 der Ewaldschen Christlichen Monatsschrift. Er interessiert sich für die Auszüge von Briefen der Pastoren aus Pennsylvania von 1799. Er hat einige ältere Missionsberichte und Bücher pietistischen Inhalts erworben, z.B. über die schwedischen Gefangenen in Sibirien. Bergmann hatte wenig Kenntnis über die ehemalige Bedeutung des Halleschen Pietismus in Deutschland, das meiste darüber hat er erst in Amerika erfahren.
S. 94: In Amerika leben viele Menschen, die nie getauft worden sind und auch künftig nicht getauft werden wollen. Im Gegensatz zu Preußen nimmt sich die Obrigkeit in Amerika des Christentums nicht an. Obwohl man über die Bibel spottet, läßt man sie küssen und auf sie schwören. Die Methodisten taufen nur ungetaufte Erwachsene. Die Baptisten sind früher durch die anglikanische Kirche unterdrückt worden; jetzt sind sie besonders zahlreich in Virginia und Kentucky verbreitet. Bergmann besucht regelmäßig die sonntäglichen Singestunden der Baptisten unter Holcombe in Savannah.
S. 95: Er berichtet von einem methodistischen Wanderprediger, der barfuß und in einem unsauberen Rock umherzieht und auch in Savannah predigen wollte. Die gegenwärtigen Camp Meetings der Baptisten und Methodisten lassen sich mit den Versammlungen eines Wesleys und Whitefields nicht vergleichen. Diese beiden Geistlichen durften nicht in Kirchen predigen, zogen aber Tausende von Zuhörern an. Bergmann hat an der Baptist Association im Januar 1804 in Savannah teilgenommen. Die Baptisten haben zwar keine Collegeausbildung, besitzen aber geistliche Erfahrung und meinen es ehrlich.
S. 96: Bergmann empfindet es als nützlich, daß die kleineren Gemeinschaften bei der Unabhängigkeit Amerikas die gleichen Rechte wie die anglikanische Kirche erhalten haben. Man findet wieder mehr Christen in Georgia als zur Zeit von Bergmanns Ankunft, aber auch die Bosheit nimmt zu. Im Gegensatz zu den Armen ist die Obrigkeit meist gottlos. Von den Baptisten wird am Anfang ihres Gottesdienstes für den Präsidenten, die Gouverneure und alle Obrigkeiten gebetet, und Bergmann hält es ebenso. Bergmann setzt sich mit Th. Paines Ansichten zur Bibel und zum Gebet auseinander. Mit Universalisten kommt Ebenezer nicht in Berührung, Bergmann hat ein Buch eines Universalisten gelesen, das er aber ablehnt.
S. 97: Er schildert die Geschichte von Justus Hartmann Scheuber, der als Jakobiner auf eine neue Revolution in Amerika hoffte. Von Indianern wird Land abgekauft, einige Weiße schlagen vor, es mit Gewalt zu nehmen. Über Louisiana, das die amerikanischen föderalen Truppen von den Spaniern in Besitz genommen haben, wird in den Zeitungen viel berichtet, doch Bergmann meint, daß das Gebiet nicht so vorteilhaft ist wie beschrieben. In den englischen Kirchen gibt es keine Konfirmation, wie sie Martin Chemnitz in die protestantische Kirche eingeführt hat.
S. 98: Das amerikanische Common Prayerbook der anglikanischen Kirche ist entsprechend der Landesverfassung eingerichtet worden. Die amerikanische Ausgabe des Gesangbuches von Watts enthält andere Lieder als die englische Version, vor allem fehlen deutsche Lieder. Bergmann fällt die große Armut vieler Amerikaner auf, die nicht nötig wäre, wenn sich die Großen nicht so viel Besitz angeeignet hätten, der ihnen nicht gehört. Zu den Föderalisten gehören in Amerika die reichen, angesehensten und gelehrtesten Personen, die Pflanzer und Armen sind meist Republikaner.
S. 99: Bergmann gibt die grundlegenden Auffassungen der deutschen Täufer, "welche Bärte tragen", in Amerika wieder.
S. 100: Viele Franzosen und Briten, die nach Amerika kommen, bringen ihr Vermögen mit. Die Deutschen dagegen sind arm und werden bei ihrer Ankunft in Pennsylvania als Knechte verkauft. Bergmann gedenkt des 1803 verstorbenen Gemeindevorstehers Andrew Seckinger.

Bemerkungen:
Unterstreichungen der Buchtitel.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Adams, John
   Bergmann, Johann Ernst, -1793
   Bergmann, Christoph Friedrich
   Boltzius, Johann Martin
   Chemnitz, Martin
   Cornwallis, Charles
   Deubell, John Henry
   Doddridge, Philip
   Doir, Lorenzo
   Engel, Karl Ludwig Christoph
   Ewald, Johann Ludwig
   Francke, August Hermann
   Gronau, Israel Christian
   Hartsteine
   Holcombe, Henry
   Hubert, Johann Christoph
   Hus, Jan
   Jefferson, Thomas
   Kogeler
   Kunze, John M
   Lafayette
   Luther, Martin
   Martin, Johann Nikolaus
   Maxten, Johannes Jacob
   Muhlenberg, Henry
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Niemeyer, August Hermann
   Oglethorpe, James Edward
   O'Bern, Marc Philipp Louis
   Paine, Thomas
   Priestly, Joseph
   Reitzel, Christian
   Ries
   Rippon, John
   Rodgers
   Sauer
   Scheuber, Justus Hartmann
   Schulze, Johann Ludwig
   Schutt, Caspar C
   Seckinger, Andrew
   Smissen, Jakob Gysbert van der
   Staack
   Steele
   Stennett
   Washington, George
   Watts
   Wertsch, Johann Caspar
   Wesley, John
   Whitefield, George
   wilson
Orte:
   Berlin
   Boston
   South Carolina
   North Carolina
   Charleston, SC
   Connecticut
   Deutschland
   Dresden
   Ebenezer, Ga
   Eisleben
   England
   Europa
   Frankfurt am Main
   Frankreich
   Georgia
   Halle (Saale)
   Hannover
   Hartford
   Niederlande
   Jefferson City/Missouri
   Kentucky
   Lancaster, Pa.
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg
   Confessio Augustana



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 15.04.2019

Stand: 15.04.2019


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 33
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe, in dem er Medikamente und Bücher bestellt, die Nachlaßsache Rabenhorst sowie den geistlichen und weltlichen Zustand Amerikas beschreibt.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 03.1804


Inhalt:
S. 87-89: Bergmann bestellt für zahlreiche Einwohner in und um Ebenezer Medikamente und Bücher aus Halle. Triebner ist mit daran schuld, daß die Bibliothek in Ebenezer zerstört wurde. Rabenhorsts Fehler war, daß er sich mit habgierigen Leuten einließ. Waldhauer ist gestorben, wie Bergmann aus Nachrufen in der Zeitung erfahren hat.
S. 90: Er soll nichts hinterlassen haben; wollten Rabenhorsts Schwestern ihren Erbteil erhalten, müßten sie einen Prozeß führen, der nur Geld kostet und nichts einbringt. Die Trustees werfen Triebner vor, daß er alles Geld der Gemeinde aus Ebenezer mitgenommen hat. J. A. Urlsperger wollte dies für Recht erklären.Sie sehen ihn deswegen im Gegensatz zu seinem Vater und zu G. A. Francke nicht als Wohltäter an. Bergmann erzählt das Schicksal Adam Freyermuths, der nach Ebenezer zurückgekehrt ist.
S. 91: Betrug, Diebstahl und Gewalt breiten sich weiter in der Gemeinde aus.
S. 92: In den Zeitungen liest Bergmann über die Eroberungen Napoleons in Europa und Ägypten. Jefferson wird wahrscheinlich als Präsident wiedergewählt werden. Bei einem Schiffsunglück zwischen Charleston und Savannah kamen alle 18 Passagiere um. Die Bezahlung der Medikamente und Bücher ist der einzige Weg, Geld von Ebenezer nach Halle zu schicken, da der Gerichtsweg fehlschlagen würde. Die Advokaten wären unter Friedrich II. mit lebenslangen Zuchthausstrafen belegt worden, wenn sie sich das erlaubt hätten, was sie als "Rechtsverkehrer" in Amerika tun. Der jetzt in Preußen regierende König Friedrich Wilhelm III. genießt in Amerika den Ruf eines weisen Regenten. Nach einem Gespräch mit einem Katholiken bleibt Bergmann bei seiner Meinung, daß alles gegenwärtige Unglück aus der "römischen Blutkirche" kommt, die Heiden und Türken an Grausamkeit übertrifft. Er fügt noch einige Wünsche nach Büchern an.

Bemerkungen:
Unterstreichungen der Buchtitel.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Boltzius, Johann Martin
   Francke, Gotthilf August
   Freyermuth, (Johann) Adam
   Freyermuth, Peter
   Freylinghausen, Johann Anastasius
   Friedrich II., Preußen, König
   Friedrich Wilhelm II., Preußen, König
   Herb, John
   Holcombe, Henry
   Jefferson, Thomas
   Kunze, John M
   Luther, Martin
   Muhlenberg, Henry Melchior
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Priestly, Joseph
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Rahn, Jonathan
   Rambach, Johann Jakob
   Triebner, Christopher Frederic
   Urlsperger, Johann August
   Urlsperger, Samuel
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Winchester
Orte:
   Ägypten
   Altona
   Augusta, Ga.
   Beaufort/Carolina
   South Carolina
   Charleston, SC
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Effingham County
   Europa
   Frankreich
   Georgia
   Italien
   Kanada
   Lancaster, Pa.
   Louisville
   New York, NY
   Northumberland
   Nova Scotia
   Österreich
   Pennsylvania
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


 
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Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

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