Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale)
Studienzentrum August Hermann Francke
- Archiv -

Datenbank zu den Einzelhandschriften in den historischen Archivabteilungen

Einführung

   neue Recherche

Hilfe

vorherige Seite
nächste Seite


Kontakt

zum Studienzentrum

Datenschutz
Ein Eintrag zu mueller, johann, 1703-1735 [Adressat]
im Register Personen

Signatur: AFSt/M 5 A 2 : 5
Brief von Johann Martin Boltzius an seinen Onkel Johann Müller über die Lebensumstände in Georgia, insbesondere die Bewohner, den Zustand der Siedlungen und die vorhandenen Nahrungsmittel.


Form: AbschriftSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 06.05.1734


Inhalt:
S. 18: Boltzius glaubt, daß sich Müller über seine Berufung nach Amerika mehr freut als daß er über seinen Weggang betrübt ist.
S. 19: Da Müllers Sohn Schüler in Halle ist, vermutet Boltzius, daß Müller von Francke auf diesem Wege bereits über die Verhältnisse in Georgia informiert ist. Daher will er nicht über Einzelheiten schreiben. Er hebt hervor, daß er sich im Gegensatz zu seiner Zeit als Lehrer in Halle mit seiner neuen Aufgabe vom ersten Tag an gesund fühlt.
S. 20: Boltzius und Gronau haben ihr Leben der Ehre des Herrn und dem Heil der Menschen gewidmet.
In Amerika gibt es nur wenige Prediger. Hunderte Lutheraner leben z. T. zusammen, z. T. verstreut, ...
S. 21: ... ohne einen Menschen, der sie Gottes Wort lehrt und ihnen die Sakramente reicht. Viele Menschen glauben, daß die Pfarrer genauso wie andere Auswanderer nur deswegen nach Amerika gehen, weil sie in Europa kein Auskommen finden konnten und sich in der neuen Welt Wohlstand versprechen. Mit anderen Deutschen protestantischen Glaubens hatten Boltzius und Gronau bisher kaum Kontakt, da diese vor allem in Pennsylvania wohnen, das von Ebenezer mehrere hundert englische Meilen weit entfernt liegt. Wirkliches Christentum ist in Amerika nicht verbreitet, von den Indianern als Heiden hört man mehr Gutes als von den sogenannten Christen.
S. 22: In Ebenezer sind die Leute mit dem Bau ihrer Häuser und dem Roden der Bäume beschäftigt. Zwar sind die Lebensmittel aus dem Storehaus, die ein Jahr lang frei bezogen werden, nicht so nahrhaft wie die ehemals in Salzburg gegessenen Speisen, trotzdem können die Menschen ihre Arbeit gesund und ordentlich verrichten. Bier würde den Auswanderern noch mehr Kraft geben als das bloße Wasser. Wein wächst bisher nur wild in den Wäldern. Der Wein, der in Georgia und Carolina getrunken wird, kommt aus Madeira und muß teuer bezahlt werden, obwohl er kaum die Güte von Frankenwein erreicht. Die Menschen ernähren sich von gesalzenem Rind- und Schweinefleisch, Reis, kleinen Bohnen und Kartoffeln.
S. 23: Zum Brotbacken erhalten sie Weizen- und Maismehl. In Charleston kann mit Lebensmitteln gehandelt werden. In Georgia finden sich außer der Stadt Savannah nur vereinzelte Hütten. Die Entwicklung weiterer Städte und Dörfer wird durch die Nachlässigkeit der Engländer und Franzosen verhindert.

Bemerkungen:
Vgl. JONES: Detailed Reports I, S. 174.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
Adressat:
   Müller, Johann, 1703-1735
sonstige Personen:
   Burgsdorff, Georg Christoph von
   Francke, Gotthilf August
   Müller, 1734
Orte:
   Amerika
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Halle (Saale)
   Leipzig
   Wernigerode



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018






© 2009 Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale)
Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

Powered by allegro Avanti populo v1.21_05.
© 1996-2004 Universitätsbibliothek Braunschweig; Thomas Berger, Bonn