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3 Einträge zu wilson [Sonstiger]
im Register Personen

Signatur: AFSt/M 5 C 4 : 39
Brief von Matthäus Friedrich Degmair an [Samuel Urlsperger] über den Aufenthalt der Salzburger Emigranten des 2. Transports in London.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: London


Inhalt:
S. 106: Degmair ist mit den Emigranten sicher in London angekommen und gut aufgenommen worden. Am 6. November war Butjenter bei ihnen auf dem Schiff, wohnte dem Morgengebet bei und bereitete die Heirat dreier Paare und die Kommunion vor. Als Butjenter die Salzburger wieder verlassen hatte, fiel etwas Merkwürdiges vor: Der Emigrant Schoppacher hatte seine 19jährige Tochter zunächst dem 20-jährigen Jacob Schardner unter der Bedingung versprochen, daß die SPCK der Hochzeit zustimmt. Kurz darauf hielt Simon Steiner, der bereits 30 Jahre alt ist, um dasselbe Mädchen an. Ihm hätten die Eltern auch den Vorzug gegeben, wenn sie nicht schon Schardner zugesagt hätten. Da es nun zu Problemen kommen konnte, ging Degmair zu Gerdes, um diesen über die Ereignisse zu informieren. Die SPCK entschied, daß nicht der erste, sondern der beste und geeignetste Mann gewählt werden müsse. Hofprediger Butjenter redete schließlich mit Schardner und erklärte ihm, daß Steiner nicht zuletzt aufgrund des Altersunterschieds verständiger im Wort Gottes und in der Haushaltung und er deshalb auch besser als Ehepartner geeignet ist. So wurde diese Ehe neben den drei anderen geschlossen. Am Sonntag wurden die Salzburger von Kommissar Vat und Degmair in die schwedische Kirche geführt, wo sie das Abendmahl zusammen mit den Einheimischen empfingen. Gerdes predigte über das Evangelium des Abendmahls.
S. 107: Er forderte in der Predigt seine Gemeinde zur Entrichtung einer Kollekte für ihre Salzburger Glaubensbrüder auf. Obwohl die Kollekte diesmal nicht vorher angekündigt wurde, brachte sie einen Erlös von 47 Pfund Sterling. Nach dem Gottesdienst wurden die Salzburger von den Connetables und Mitgliedern der SPCK in ein Gasthaus geführt und von diesen bedient. Nachmittags hielt Butjenter eine Predigt in der schwedischen Kirche, und anschließend wurden die vier Paare getraut.
S. 108: Am nächsten Tag wurde das Gepäck der Salzburger auf das neue Schiff "Prince of Wales" gebracht. Zur Mittagszeit kamen Butjenter und der englische Prediger Wilson an Bord, um nochmals an jede Person vier Schillinge auszuteilen; dafür wurde das in Regensburg für die Salzburger gesammelte Geld aufgewendet. Schließlich wurde jedem Salzburger sein Platz auf dem neuen Schiff zugewiesen. Da aber außer den Salzburgern noch Engländer, Franzosen und Schweizer auf dem Schiff waren, gab es nur wenig Platz. Vat begleitet die Emigranten nach Georgia. Besondere Fürsorge war für die hochschwangere Frau Schoppacher vorgesehen. Es wurden auf dem Schiff auch Schuhe, Hemden und Leinen mitgenommen, die in Georgia unter die Emigranten verteilt werden sollen; außerdem erhielt jeder Salzburger vor der Abfahrt nach Georgia einen Reisemantel. Um 12 Uhr fuhr das Schiff nach Gravesend ab. Es fiel Degmair schwer, von den Emigranten Abschied zu nehmen; da er aber keine Berufung nach Georgia zu gehen erhalten hat, will er sich dem Willen Gottes unterordnen. Außer Vat fährt noch Weisiger mit, der den Salzburgern beistehen, Vat unterstützen und die Betstunden halten soll.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Degmair, Matthäus Friedrich
sonstige Personen:
   Butjenter, Heinrich Alard
   Gerdes, Heinrich Walther
   Newman, Henry
   Philipps, John
   Schoppacher, Gertraut
   Schoppacher, Maria
   Schoppacher, Ruprecht
   Schardner, Jacob
   Steiner, Simon
   Vat, Jean
   Weisiger, Daniel
   Wilson
Orte:
   Billingsgate
   Gravesend <Kent>
   London
   Pennsylvania


Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 C 4 : 44
Brief von Philipp Georg Friedrich v. Reck an Samuel Urlsperger über die Ankunft und den Aufenthalt des 3. Transports Salzburger Emigranten in England.


Form: AbschriftSprache: deutsch
Ort/Provenienz: London
Datum/Laufzeit: 18.10.1735


Inhalt:
S. 116: Von Reck hofft, daß Urlsperger aus seinem Schreiben vom 4. Oktober die glückliche Ankunft des 3. Transports der Salzburger Emigranten an der Themse erfahren hat. Während der Fahrt von Rotterdam starb ein Kind des Emigranten Ernst, das in Hellevoetsluis begraben wurde, wofür die Holländer Geld forderten. Am 2. Oktober erreichte man Harwich. Von dort aus fuhr v. Reck nach London und entging der Gefahr, unter Straßenräuber zu fallen. Nach London nahm v. Reck einen Theologiestudenten mit, der früher katholischer Pater war und ihm von Dr. Mund zur Seelsorge unter den Salzburgern nachgeschickt worden ist. Von der SPCK wurde dieser Theologiestudent jedoch als untauglich zur Erbauung und Unterrichtung der Emigranten entlassen. Der Bruder v. Recks ist mit dem Transport am 4. Oktober in London angekommen. Von Reck berichtet darüber, daß er in letzter Zeit viel zu tun hatte und einige Tage krank war.
S. 117: Im Georgia Office, wo sich die Trustees versammelten, erfuhr er, daß er in einem anderen Schiff als Oglethorpe, aber gleichzeitig mit ihm, nach Georgia fahren soll. Dies ist ihm angenehm, weil er nicht von den Salzburgern getrennt fahren möchte. Die beiden Schiffe werden von einem Kriegsschiff begleitet; später wird in Madeira, wo sie neue Verpflegung fassen, noch ein Schiff mit Schotten an Bord dazukommen. Von Reck berichtet von einem am 9. Oktober in der Nähe ausgebrochenen Brand, der 20 bis 30 Häuser zerstörte. Nur durch Gebet konnte die drohende Ausbreitung des Brandes auf die ganze Stadt verhindert werden. Butjenter predigte vor den Emigranten, traute zwei Salzburger miteinander und verteilte Geld unter den Salzburgern. Einige Engländer versorgten die Salzburger mit Kleidung und speisten sie in ihren Häusern; viele nahmen an den Betstunden der Salzburger teil. Die SPCK besorgte Kleider, Schuhe und Leinwand. Außerdem stellte die SPCK den Emigranten über die reguläre Schiffsprovision hinaus eine größere Menge an Reis, Zucker, Gewürz, Gerste und Grütze zur Verfügung. Auch der englische Prediger Wilson tat viel Gutes für die Emigranten.
S. 209[!]: Von den Trustees erhielten die Emigranten Betten; vorher mußten sie auf Strohsäcken schlafen. Damit die Salzburger in ihrer Andacht nicht durch Neugierige gestört werden, wurde der Gottesdienst diesmal nicht in der schwedischen Kirche gehalten, sondern Ziegenhagen kam zu ihnen, um zu predigen. Von Reck hat vor, die ganze Provinz Georgia zu durchqueren, um schließlich zu dem Appalachischen Gebirge und entlang des Flusses Alatamaha, wo eine neue Stadt gebaut wird, bis nach St. Augustine zu gehen, wo er sich bei den Spaniern für die Provinz Georgia einsetzen und Land für die nach Nordamerika kommenden Salzburger aussuchen will. Er will Georgia erst verlassen, wenn er das Ziel seiner Expedition erfüllt sieht. In einem Postskriptum teilt v. Reck mit, daß die Salzburger und er am 20. Oktober nach Georgia fahren wollen. Im Auftrag der SPCK soll er Urlsperger für die zugeschickten gedruckten Tagebücher danken

Bemerkungen:
Enthält eine Bemerkung [S. Urlspergers ?], daß dieser Brief vorläufig nicht veröffentlicht, sondern für eine Fortsetzung der Ebenezerischen Nachrichten aufgehoben werden soll.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Reck, Philipp Georg Friedrich von
Adressat:
   Urlsperger, Samuel
sonstige Personen:
   Butjenter, Heinrich Alard
   Ernst
   Gentel
   Gerdes, Heinrich Walther
   Hammer
   Mund
   Verelst, Harman
   Wilson
   Ziegenhagen, Friedrich Michael
Orte:
   Alatamaha River
   Frankfurt am Main
   Georgia
   Harwich
   Hellevoetsluis
   Kanarische Inseln
   London
   Madeira
   Purrysburg, SC
   Regensburg
   Rotterdam
   Saint Augustine, Fla.


Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 34
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe - u.a. über sein gutes Verhältnis zu den Baptisten, die Auffassungen der deutschen Täufer sowie die politischen Verhältnisse in Amerika.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 07.02.1804


Inhalt:
S. 93: In den Läden Charlestons werden die Ebenezerischen Tagebücher als Makulatur angeboten; das zerstörte Ebenezer wird verspottet. Der Ruf der Deutschen ist durch die neuen Aussiedler sehr geschädigt worden. Bergmann fehlt der Jahrgang 1801 der Ewaldschen Christlichen Monatsschrift. Er interessiert sich für die Auszüge von Briefen der Pastoren aus Pennsylvania von 1799. Er hat einige ältere Missionsberichte und Bücher pietistischen Inhalts erworben, z.B. über die schwedischen Gefangenen in Sibirien. Bergmann hatte wenig Kenntnis über die ehemalige Bedeutung des Halleschen Pietismus in Deutschland, das meiste darüber hat er erst in Amerika erfahren.
S. 94: In Amerika leben viele Menschen, die nie getauft worden sind und auch künftig nicht getauft werden wollen. Im Gegensatz zu Preußen nimmt sich die Obrigkeit in Amerika des Christentums nicht an. Obwohl man über die Bibel spottet, läßt man sie küssen und auf sie schwören. Die Methodisten taufen nur ungetaufte Erwachsene. Die Baptisten sind früher durch die anglikanische Kirche unterdrückt worden; jetzt sind sie besonders zahlreich in Virginia und Kentucky verbreitet. Bergmann besucht regelmäßig die sonntäglichen Singestunden der Baptisten unter Holcombe in Savannah.
S. 95: Er berichtet von einem methodistischen Wanderprediger, der barfuß und in einem unsauberen Rock umherzieht und auch in Savannah predigen wollte. Die gegenwärtigen Camp Meetings der Baptisten und Methodisten lassen sich mit den Versammlungen eines Wesleys und Whitefields nicht vergleichen. Diese beiden Geistlichen durften nicht in Kirchen predigen, zogen aber Tausende von Zuhörern an. Bergmann hat an der Baptist Association im Januar 1804 in Savannah teilgenommen. Die Baptisten haben zwar keine Collegeausbildung, besitzen aber geistliche Erfahrung und meinen es ehrlich.
S. 96: Bergmann empfindet es als nützlich, daß die kleineren Gemeinschaften bei der Unabhängigkeit Amerikas die gleichen Rechte wie die anglikanische Kirche erhalten haben. Man findet wieder mehr Christen in Georgia als zur Zeit von Bergmanns Ankunft, aber auch die Bosheit nimmt zu. Im Gegensatz zu den Armen ist die Obrigkeit meist gottlos. Von den Baptisten wird am Anfang ihres Gottesdienstes für den Präsidenten, die Gouverneure und alle Obrigkeiten gebetet, und Bergmann hält es ebenso. Bergmann setzt sich mit Th. Paines Ansichten zur Bibel und zum Gebet auseinander. Mit Universalisten kommt Ebenezer nicht in Berührung, Bergmann hat ein Buch eines Universalisten gelesen, das er aber ablehnt.
S. 97: Er schildert die Geschichte von Justus Hartmann Scheuber, der als Jakobiner auf eine neue Revolution in Amerika hoffte. Von Indianern wird Land abgekauft, einige Weiße schlagen vor, es mit Gewalt zu nehmen. Über Louisiana, das die amerikanischen föderalen Truppen von den Spaniern in Besitz genommen haben, wird in den Zeitungen viel berichtet, doch Bergmann meint, daß das Gebiet nicht so vorteilhaft ist wie beschrieben. In den englischen Kirchen gibt es keine Konfirmation, wie sie Martin Chemnitz in die protestantische Kirche eingeführt hat.
S. 98: Das amerikanische Common Prayerbook der anglikanischen Kirche ist entsprechend der Landesverfassung eingerichtet worden. Die amerikanische Ausgabe des Gesangbuches von Watts enthält andere Lieder als die englische Version, vor allem fehlen deutsche Lieder. Bergmann fällt die große Armut vieler Amerikaner auf, die nicht nötig wäre, wenn sich die Großen nicht so viel Besitz angeeignet hätten, der ihnen nicht gehört. Zu den Föderalisten gehören in Amerika die reichen, angesehensten und gelehrtesten Personen, die Pflanzer und Armen sind meist Republikaner.
S. 99: Bergmann gibt die grundlegenden Auffassungen der deutschen Täufer, "welche Bärte tragen", in Amerika wieder.
S. 100: Viele Franzosen und Briten, die nach Amerika kommen, bringen ihr Vermögen mit. Die Deutschen dagegen sind arm und werden bei ihrer Ankunft in Pennsylvania als Knechte verkauft. Bergmann gedenkt des 1803 verstorbenen Gemeindevorstehers Andrew Seckinger.

Bemerkungen:
Unterstreichungen der Buchtitel.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Adams, John
   Bergmann, Johann Ernst, -1793
   Bergmann, Christoph Friedrich
   Boltzius, Johann Martin
   Chemnitz, Martin
   Cornwallis, Charles
   Deubell, John Henry
   Doddridge, Philip
   Doir, Lorenzo
   Engel, Karl Ludwig Christoph
   Ewald, Johann Ludwig
   Francke, August Hermann
   Gronau, Israel Christian
   Hartsteine
   Holcombe, Henry
   Hubert, Johann Christoph
   Hus, Jan
   Jefferson, Thomas
   Kogeler
   Kunze, John M
   Lafayette
   Luther, Martin
   Martin, Johann Nikolaus
   Maxten, Johannes Jacob
   Muhlenberg, Henry
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Niemeyer, August Hermann
   Oglethorpe, James Edward
   O'Bern, Marc Philipp Louis
   Paine, Thomas
   Priestly, Joseph
   Reitzel, Christian
   Ries
   Rippon, John
   Rodgers
   Sauer
   Scheuber, Justus Hartmann
   Schulze, Johann Ludwig
   Schutt, Caspar C
   Seckinger, Andrew
   Smissen, Jakob Gysbert van der
   Staack
   Steele
   Stennett
   Washington, George
   Watts
   Wertsch, Johann Caspar
   Wesley, John
   Whitefield, George
   wilson
Orte:
   Berlin
   Boston
   South Carolina
   North Carolina
   Charleston, SC
   Connecticut
   Deutschland
   Dresden
   Ebenezer, Ga
   Eisleben
   England
   Europa
   Frankfurt am Main
   Frankreich
   Georgia
   Halle (Saale)
   Hannover
   Hartford
   Niederlande
   Jefferson City/Missouri
   Kentucky
   Lancaster, Pa.
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg
   Confessio Augustana



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Stand: 15.04.2019

Stand: 15.04.2019


 
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Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

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