Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale)
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Signatur: AFSt/M 5 A 3 : 2
Brief von Gotthilf August Francke an Johann Martin Boltzius und Israel Christian Gronau, in dem er ihnen insbesondere wegen der ungünstigen Lage von Ebenezer zu einer Übersiedlung an einen anderen Ort rät.


Form: EntwurfSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Halle (Saale)
Datum/Laufzeit: 17.05.1735


Inhalt:
S. 5: Francke bestätigt den Erhalt des Briefes vom 6. Februar [1735].
S. 5a-6: Er gibt Boltzius und Gronau geistlichen Zuspruch. Francke schickt ihnen ein Verzeichnis aller bei ihm angekommenen Briefe. Die Tagebücher hat er vollständig erhalten.
S. 7: Er vermutet, daß Spangenberg inzwischen in Amerika angelangt ist, sich aber nach Pennsylvania gewandt hat. Francke will solange keinen Prediger zu den pennsylvanischen Gemeinden schicken, bis er über dessen Aufnahme und Versorgung informiert ist.
S. 8: Wenn Boltzius oder Gronau nach Pennsylvania reisen wollen, sollen sie dies nicht ohne Zustimmung der SPCK tun. Zinzendorf hält sich in Dänemark auf, über eine eventuelle Weiterreise nach Amerika ist nichts bekannt. Der König von Dänemark, Christian VI., hat Francke gebeten, einen Prediger in die dänische Kolonie St. Cruz in Amerika zu schicken. Dort befinden sich aber schon Herrnhuter.
S. 9: Francke sendet Zeitungen, Medikamente und Bücher an Boltzius und Gronau, u. a. die Fortsetzungen der Ostindischen Missionsberichte. Über die Probleme hinsichtlich der Fruchtbarkeit des Bodens in Ebenezer sollen sie an Ziegenhagen, Urlsperger und die Trustees schreiben.
S. 10: Der Druck der von Urlsperger herausgegebenen Mitteilungen aus Georgia ist vorbereitet. Ein geplanter Transport von Auswanderern aus Kärnten kam nicht zustande. In Halle ist die Stelle des Pastors Mischke noch immer nicht besetzt.
S. 11: Die pietistische Bewegung entwickelt sich nicht nur in Wernigerode und Magdeburg, sondern auch in Halberstadt und Mecklenburg sowie in den vom Krieg bedrohten Gebieten.
S. 12: Francke reagiert auf den Bericht von Boltzius und Gronau über die ungünstige Lage von Ebenezer nach einer Beratung mit Fachleuten: Er wundert sich, warum bei der freien Entscheidung über den Ansiedlungsort ein sandiges Terrain weit entfernt vom Savannah-Fluß gewählt wurde.
S. 13: Auch in Deutschland sind Bäume ein Indikator für die Qualität des Bodens. Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn auf einem frisch gerodeten Boden wenig wächst. Eine Verbesserung des Bodens durch Düngung würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen.
S. 14: Francke empfiehlt daher, daß die Salzburger sich einen anderen Ort zur Ansiedlung wählen. Sie sollen diesen aber vorher gründlich mit Fachleuten und durch Grabungen untersuchen. Er hat sich in dieser Angelegenheit auch an Ziegenhagen gewandt.
S. 15: Francke hofft auf die Unterstützung durch Oglethorpe, der wieder nach Amerika gehen will.
S. 16: Er rät Boltzius und Gronau, in Abstimmung mit Zwiffler gegen Skorbut Kräuter, insbesondere Löffelkraut, anzubauen. Bis zum Bau der Kirche sollen sich Boltzius und Gronau mit Provisorien behelfen, zumal nicht sicher ist, ob sie an diesem Ort bleiben. Francke bekräftigt seine Entscheidung, 18 Pfund Sterling für die Gemeindearbeit zu spenden.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Francke, Gotthilf August
Adressat:
   Boltzius, Johann Martin
   Gronau, Israel Christian
sonstige Personen:
   Causton, Thomas
   Christian VI. König von Dänemark und Norwegen
   Mischke, Johannes
   Oglethorpe, James Edward
   Reck, Philipp Georg Friedrich von
   Spangenberg, August Gottlieb
   Urlsperger, Samuel
   Weisiger, Daniel
   Ziegenhagen, Friedrich Michael
   Zinzendorf und Pottendorf, Nikolaus Ludwig von
   Zwiffler, Johann Andreas
Orte:
   Amerika
   Brandenburg
   Dänemark
   Georgia
   Halberstadt
   Kärnten
   Magdeburg
   Mecklenburg
   Pennsylvania
   St. Croix
   Wernigerode


Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018






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Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

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