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7 Einträge zu adams, john [Sonstiger]
im Register Personen

Signatur: AFSt/M 5 E 6 : 17
Brief von Kluge an Johann Ludwig Schultze über das Bemühen des Departements für Auswärtige Angelegenheiten in der Erbschaftssache Rabenhorst.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Berlin
Datum/Laufzeit: 05.08.1786


Inhalt:
S. 33: Kluge teilt Schultze referierend den Inhalt des Briefes der Testamentsvollstrecker Waldhauer und Schubtrein mit. Die Schwestern Rabenhorsts hatten sich an Freylinghausen um Unterstützung gewandt, ...
S. 34: ... von diesem aber erfahren, daß Schubtrein verstorben, Waldhauer jedoch beraubt worden ist und somit wenig Hoffnung auf das Erbe besteht. Da sich die Geschwister damit nicht abfinden konnten und zumindest noch Ansprüche aus dem Grundbesitz einzulösen sein müßten, sind sie 1784 mit dem Gesuch an das Departement der Auswärtigen Angelegenheiten in Berlin herangetreten, beim amerikanischen Gesandten J. Adams vorstellig zu werden, damit dieser sich für eine beglaubigte Abschrift des Testaments sowie für die Auszahlung des Erbteils durch Waldhauer einsetzt. Dem deutschen Gesandten Thulemeier wurde jedoch von Adams beschieden, daß sich der Kongreß nicht in die Angelegenheiten eines Bundesstaates einmischt, ...
S. 35: ... der Sachverhalt aber gute Aussichten vor Gericht hätte, wenn sich seiner ein Anwalt oder Bevollmächtigter in Georgia annehmen würde. Da ein Anwalt für die verschuldeten Schwestern Rabenhorsts zu teuer ist und sie keine Person in Georgia kennen, die sie zur Durchsetzung ihrer Interessen bevollmächtigen können, fragt Kluge an, ob das Waisenhaus, das ebenfalls Erbschaftsansprüche besitzt, einen Rechtsanwalt in Ebenezer beauftragt hat, an den sich Rabenhorsts Schwestern gleichfalls wenden könnten. Anderenfalls sollte es nicht schwer sein, über Rabenhorsts Nachfolger eine zuverlässige Person in Ebenezer zu finden, an die die Erben eine entsprechende Vollmacht senden können.
S. 36: Kluge bittet um die Zustellung einer Antwort aus Ebenezer.

Bemerkungen:
Antwort Schultzes vgl. 5 B 3 : 15b, Nr. 968, und 5 E 6 : 4, Nr. 989.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Kluge
Adressat:
   Schulze, Johann Ludwig
Betroffener:
   Lange, Maria
   Neumann, Sophia
   Steffen, Eva Sophia
sonstige Personen:
   Adams, John
   Freylinghausen, Gottlieb Anastasius
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Thulemeier, von
   Waldhauer, Jacob Caspar
Orte:
   Berlin
   Den Haag
   Ebenezer, Ga
   Georgia


Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 10
Brief von Johann Ernst Bergmann an Georg Christian Knapp - u.a. über seine Beziehungen zu anderen Religionsgemeinschaften sowie Grausamkeiten während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 23.11.1801


Inhalt:
S. 39: Bergmann gibt den Rat der Trustees an Knapp weiter, daß dieser sich wegen des Rabenhorstschen Nachlasses an den preußischen Konsul in Philadelphia wenden soll, der die Angelegenheit mit mehr Nachdruck vor einem Bundesgericht [= Federal Court] verhandeln kann. Die deutschen Prediger haben ihr Heimatland in einen schlechten Ruf gebracht. Auch die deutschen Auswanderer sind - trotz der vielen Schriften der Aufklärung - sehr abergläubisch und unter den englischen Amerikanern schlecht angesehen. Bergmann wünscht sich, daß in der lutherischen Kirche wieder ein Leben entsteht wie zu Zeiten A. H. Franckes.
S. 40: Er wiederholt die Geschichte seiner Auseinandersetzungen mit Fisher, die als Vorwand für seine Vertreibung aus Ebenezer genutzt werden sollte. Die Deutschen haben die Kirche in Savannah fast wieder aufgebaut. Bergmann vergleicht die Bezahlung der englischen Prediger mit derjenigen der deutschen. So erhält der Pfarrer der Presbyterianer in Savannah ein jährliches Gehalt von 2.000 spanischen Talern, für Kirchensitze werden jährlich 40 bis 90 Taler gezahlt. Bergmann bekommt für seine Predigten in Savannah lediglich ein Wege- und Kostgeld. Die jetzigen Trustees der Gemeinde handeln verantwortungsvoller als die zur Zeit seiner Ankunft im Amt befindlichen.
S. 41: Bergmann ist gebeten worden, den Deutschen im Wilks County zu predigen. In Ebenezer predigen jetzt auch Vertreter anderer Konfessionen, weil es Bergmann wichtiger ist, was jemand predigt und wie er lebt, als welcher Konfession er angehört. Ein katholischer Ordensbruder, der Amerika bereist hat, beschrieb Bergmann die elenden Verhältnisse im spanischen Teil im Vergleich zu den Vereinigten Staaten. So lebt man beispielsweise auf Kuba sehr arm, obwohl der Boden fruchtbar ist.
S. 42: Am Ohio wurden Reste alter Ansiedlungen gefunden, deren Ursprung nicht bekannt ist. Am Mississippi haben sich viele Deutsche niedergelassen, auch einige aus Ebenezer wollen dorthin ziehen. Bergmann setzt sich mit dem Inhalt der Bücher von Joachim Lange und Johann Jakob Rambach auseinander, die er für überholt hält, da sie u.a. zu viel zeitbezogene Polemik enthielten. In Savannah wurde eine öffentliche Bibliothek eingerichtet. Nach der Französischen Revolution ist die Bevölkerung der Vereinigten Staaten auf 6 Millionen angewachsen. Bergmann hatte 1791 Gelegenheit, mit George Washington zu sprechen, John Adams kennt er nur von Abbildungen; der neue Präsident Thomas Jefferson hat viel Gutes versprochen, Bergmann will für ihn beten.
S. 43: 1801 hat sich ein schwerer Hurrikan ereignet, dessen Auswirkungen auch Georgia erreichten. Bergmann schildert weitere Wetter- und Schiffskatastrophen des Jahres.
S. 44: Er weist auf ein Buch von Stout hin, welches das "Caffernland" beschreibt. Während des Unabhängigkeitskrieges wurden einige englische Bücher von den Amerikanern zerrissen und mit Füßen getreten. Triebner hat nie über die Grausamkeiten der englischen und hessischen Soldaten berichtet, die Unbewaffnete und Frauen mit ihren Bajonetten getötet haben.
S. 45: Bergmann erwähnt weitere Verbrechen und Plünderungen während des Krieges, die nicht nur von regulären Truppen, sondern auch Kriminellen begangen wurden, die sich auf diese Weise bereichert haben. Er verurteilt, daß Geistliche sich entweder zur britischen oder zur amerikanischen Partei geschlagen haben. Bergmann hält es dagegen für das beste, sich aus allen politischen Dingen herauszuhalten, da aus Gottes Wort allein genug zu lernen ist. Er bittet um lateinische und griechische Lehrbücher aus Deutschland, um seinen Sohn unterrichten zu können.
S. 46: Methodistenpredigern, die Bergmann besuchen, übersetzt er manchmal die Beschreibung des Waisenhauses von A. H. Francke ins Englische. Diese möchten dann etwas über die Direktoren erfahren. Es bleibt noch viel Land zu verkaufen, das weit von Ebenezer entfernt liegt. Durch die Tätigkeit der Trustees wird dieser Verkauf weitaus besser organisiert, als wenn Prediger die Verantwortung dafür tragen würden.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Knapp, Georg Christian
sonstige Personen:
   Adams, John
   Asbury, Francis
   Bergmann, Johann Ernst
   Boltzius, Johann Martin
   Cornwallis, Charles
   Francke, August Hermann
   Jefferson, Thomas
   Johnston
   Kogler, John
   Kunze, Johann Christoph
   Lange, Joachim
   Lemke, Hermann Heinrich
   Longinotti, John Baptist
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Niemeyer, August Hermann
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Stout
   Urlsperger, Johann August
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Washington, George
   Wesley, John
   Whitefield, George
Orte:
   Amerika
   Augusta, Ga.
   Baltimore
   South Carolina
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Europa
   Georgia
   Kapstadt
   Kuba
   Louisville
   Maryland
   Mississippi
   New York, NY
   Ohio
   Pennsylvania
   Philadelphia, Pa
   Savannah, Ga.
   Schweiz
   Spanien
   St. Bernhardsburg
   Westindische Inseln
   Wilks
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg
   Französische Revolution



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 29
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über politische Veränderungen in Amerika sowie den geistlichen Zustand Ebenezers.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 11.01.1803


Inhalt:
S. 84: Die Assembly in Louisville hat genehmigt, daß die Trustees in Ebenezer ungenutztes Land verkaufen können. Der Gouverneur Tathnull hat sein Amt aufgegeben, es wurde Milledge als Nachfolger gewählt, der nichts vom Christentum hält. Bergmann berichtet von verschiedenen Todesfällen in Savannah und Ebenezer.
S. 85: Von den direkten Nachkommen der Salzburger kann Bergmann nichts Gutes mitteilen, sie sind trunksüchtig und geizig. Die anderen Deutschen unterstützen die Gemeinde stärker. Der Ort Ebenezer besteht jetzt nur noch aus der Kirche und 3 bewohnten Häusern. Die übrigen Leute wohnen auf den Plantagen. Die Freiheit führt dazu, daß sich niemand etwas sagen läßt und keine Autorität anerkannt wird. Sehr verbreitet ist die Trunksucht, die oft auch in Schlägereien ausartet. Bergmann setzt sich mit Auffassungen der Baptisten auseinander.
S. 86: Während einer Taufe hat ein Baptistenprediger die gesamte lutherische Kirche angegriffen. Die Baptisten wollen, daß Bergmann Ebenezer verläßt; sie möchten den Ort mit den Grundstücken in Besitz nehmen. Aufgrund von Hungersnöten sind viele Sklaven ihren Besitzern davongelaufen, einige sind auch gestorben. Die Sklavenhalter und -aufseher sind hartherzige Menschen, häufig findet man bei ihnen die Schriften Thomas Paines, nicht aber die Bibel. Nur die Deutschen säen Korn, das aber mit dem in Deutschland angebauten nicht zu vergleichen ist. Andere Lebensmittel, z.B. Obst, werden aus Pennsylvania und Maryland eingeführt.
S. 87: Präsident Jefferson hat Thomas Paine nach Amerika kommen lassen. Dem Vizepräsidenten Burr werden Vorwürfe gemacht, daß er Jefferson stürzen wollte. In Savannah wird eine neue Zeitung durch die Föderalisten herausgegeben. In einer anderen Zeitung wurden Washington und Adams als Landesverräter angegriffen. In Ebenezer übertraf 1802 die Zahl der Verstorbenen die der Geborenen. Unter den Verstorbenen befand sich auch die ältere Tochter Lemkes. Bergmann hat die Erfahrung gemacht, daß die Leichenpredigten am meisten beeindrucken.

Bemerkungen:
Wiederaufnahme der Seitennumerierung. Fortsetzung wahrscheinlich unter der Signatur AFSt/M 5 B 4 : 36.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Adams, John
   Boltzius, Johann Martin
   De Brahm, John Gerar William
   Burr, Aaron
   Herson, Hergen
   Holcombe, Henry
   Jefferson, Thomas
   Johnston
   Le Cleri
   Lemke, Hermann Heinrich
   McCardy
   Mercier
   Milledge
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Noble
   Paine, Thomas
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Tathnull, H
   Tathnull, Josiah
   Triebner, Christoph Friedrich
   Washington, George
   Wesley, John
   Whitefield, George
Orte:
   Baltimore
   South Carolina
   Charleston, SC
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Frankreich
   Frederiktown
   Georgia
   Halle (Saale)
   Louisville
   Maryland
   New York, NY
   Pennsylvania
   Philadelphia, Pa
   Savannah, Ga.
   St. Domingo



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 36
Teil eines Briefes von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über den Niedergang der anglikanischen Kirche in Georgia und Virginia sowie die Ausbreitung des Atheismus.


Form: AusfertigungSprache: deutsch; englisch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: [11.01.]1803


Inhalt:
S. 105: Für die deutsch-englische Schule wurde durch die Trustees eine Schulordnung aufgestellt, die Bergmann am Neujahrstag 1803 vorgelegt wurde. John M. Dasher, der im Unabhängigkeitskrieg und danach Menschen ermordet hat, ist an Auszehrung erkrankt. Er hält zwar nichts vom Christentum, verlangt aber nach Medikamenten aus Halle. Da es in manchen Gegenden keine Prediger gibt, wird diese Funktion oft von Pflanzern übernommen, denen die Menschen in ihrer Unwissenheit folgen. Methodisten und Baptisten sind oft fanatisch in ihrem Auftreten, im Gegensatz zu den stillen Deutschen. Die anglikanische Kirche hat in ganz Georgia keinen Prediger mehr. Daher erfahren jetzt die Methodisten großen Zulauf. Bergmann erzählt von seiner Begegnung mit dem alten Ehepaar Helvensteine.
S. 106: Waldhauers Schwiegersohn will die Rückgabe des Rabenhorstschen Kapitals mit hohem finanziellen Aufwand verhindern. Bergmann ist der Ansicht, daß das Geld nach Auflösung der deutschen Gemeinde Ebenezer einer anderen deutschen Gemeinde zugute kommen muß, da es zu diesem Zweck gesammelt wurde.In Virginia hat man die anglikanische Kirche enteignet. Wer aber von England aus Geld gespendet hat, kann dies wieder zurückzufordern. Die anglikanische Kirche verübte Gewalttätigkeiten, an denen die SPCK aber nicht beteiligt war.
S. 106-108: Bergmann gibt einen Zeitungsartikel wieder, in dem die unterschiedlichen Auffassungen zu Jeffersons Glauben diskutiert werden. Der Autor des Artikels zitiert aus dem Buch von Jefferson "Notes on Virginia" und sieht darin Beweise für dessen atheistische Haltung. Im Abdruck eines Briefes aus Frankreich wird Thomas Paine als personifizierte Trunkenheit dargestellt. Er kann jedoch auch vernünftig erscheinen und besitzt ein gutes Gedächtnis. Paine hat die Absicht, Frankreich zu verlassen und nach Amerika zu gehen.

Bemerkungen:
Wahrscheinlich Fortsetzung des Briefes unter der Signatur AFSt/M 5 B 4 : 29.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Adams, John
   Boltzius, Johann Martin
   Dasher, John Martin, 1800
   Gugel, David
   Helvensteine, Blandina
   Jefferson, Thomas
   Knapp, Georg Christian
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Niemeyer, August Hermann
   O'Bern, Marc Philipp Louis
   Paine, Thomas
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Washington, George
Orte:
   Amerika
   Augusta, Ga.
   South Carolina
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   England
   Frankreich
   Georgia
   Gosen
   Halle (Saale)
   Havre-de-Grace
   Niederlande
   Kentucky
   Indien
   Savannah, Ga.
   Virginia
   Wilks County
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 32
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über die Ausbreitung der Baptisten in Georgia.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 21.10.1803


Inhalt:
S. 93: In ganz Georgia, außer in Ebenezer, wird nicht mehr in deutsch gepredigt. Die meisten Deutschen sind gestorben. Es gibt zahlreiche Baptistenprediger, die gegen die Kindertaufe auftreten; viele lassen sich davon beeindrucken und gehen zu ihnen über.
S. 94: Einige Baptisten predigen auch gegen die Deisten, sie sind ihnen aber bis auf Holcombe nicht gewachsen. Bergmann berichtet über die Rückkehr Adam Freyermuths nach Ebenezer.
S. 95: Herr v. Brahm vertrat in einem Gespräch die Meinung, daß die Indianer von den "alten Deutschen" abstammen, da Amerika einst mit Europa zusammenhing. Bergmann will nicht, daß sein Sohn Prediger wird, da der geistliche Stand nicht geachtet ist. Außerdem fürchtet er, daß die Baptisten in Georgia die Oberhand gewinnen und es andere Religionsgemeinschaften sehr schwer haben werden. Die zu den Baptisten Konvertierten geben ihrer früheren Gemeinde Schuld an ihren Sünden. Luther wird von den Baptisten als katholischer Mönch angesehen, der die Kindertaufe aus dem Papsttum beibehalten hat.
S. 86(!): Die Gemeinde Ebenezer ist noch größer als die der Baptisten des Countys, in dem sie liegt. 1802 wurden sogenannte Camp Meetings abgehalten, Predigten an freien Plätzen unter freiem Himmel. Bergmann klagt über Triebner, der ihm nur aus Falschheit fast unleserliche Briefe geschrieben hat. Nach Meinung der Trustees hat dieser 500 Pfund veruntreut und nicht das Recht, im Namen von Urlsperger die 649 Pfund zu fordern. Da die Gemeinde jetzt über 10.000 Dollar Kapital verfügt, wurde Bergmanns Einkommen auf 300 Dollar im Jahr festgesetzt, das niedrigste Gehalt für einen Prediger. Die Gelder des Degenfeldschen Legats sollen in Deutschland bleiben.

Bemerkungen:
Falsche Seitennumerierung (auf Seite 95 folgt erneut 86).
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Adams, John
   Biehler, 1803
   Boltzius, Johann Martin
   De Brahm, John Gerar William
   Deubell, John Henry
   Freyermuth, (Johann) Adam
   Holcombe, Henry
   Hubert, Johann Christoph
   Jefferson, Thomas
   Kern, Johann Peter
   Kogeler
   Kunze, John M
   Luther, Martin
   Mayerhoff
   Niemeyer, August Hermann
   Otterbein, Philip William
   Schutt, Caspar C
   Signerino
   Smith, Robert
   Triebner, Christoph Friedrich
   Urlsperger, Johann August
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Wesley, John
Orte:
   Altona
   Amerika
   Amsterdam
   Baltimore
   South Carolina
   Charleston, SC
   Ebenezer, Ga
   England
   Europa
   Georgia
   Gosen
   Greenock
   Halle (Saale)
   Kanada
   London
   Louisville
   Savannah, Ga.
   Saint Augustine, Fla.
   Wilks County



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 34
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe - u.a. über sein gutes Verhältnis zu den Baptisten, die Auffassungen der deutschen Täufer sowie die politischen Verhältnisse in Amerika.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 07.02.1804


Inhalt:
S. 93: In den Läden Charlestons werden die Ebenezerischen Tagebücher als Makulatur angeboten; das zerstörte Ebenezer wird verspottet. Der Ruf der Deutschen ist durch die neuen Aussiedler sehr geschädigt worden. Bergmann fehlt der Jahrgang 1801 der Ewaldschen Christlichen Monatsschrift. Er interessiert sich für die Auszüge von Briefen der Pastoren aus Pennsylvania von 1799. Er hat einige ältere Missionsberichte und Bücher pietistischen Inhalts erworben, z.B. über die schwedischen Gefangenen in Sibirien. Bergmann hatte wenig Kenntnis über die ehemalige Bedeutung des Halleschen Pietismus in Deutschland, das meiste darüber hat er erst in Amerika erfahren.
S. 94: In Amerika leben viele Menschen, die nie getauft worden sind und auch künftig nicht getauft werden wollen. Im Gegensatz zu Preußen nimmt sich die Obrigkeit in Amerika des Christentums nicht an. Obwohl man über die Bibel spottet, läßt man sie küssen und auf sie schwören. Die Methodisten taufen nur ungetaufte Erwachsene. Die Baptisten sind früher durch die anglikanische Kirche unterdrückt worden; jetzt sind sie besonders zahlreich in Virginia und Kentucky verbreitet. Bergmann besucht regelmäßig die sonntäglichen Singestunden der Baptisten unter Holcombe in Savannah.
S. 95: Er berichtet von einem methodistischen Wanderprediger, der barfuß und in einem unsauberen Rock umherzieht und auch in Savannah predigen wollte. Die gegenwärtigen Camp Meetings der Baptisten und Methodisten lassen sich mit den Versammlungen eines Wesleys und Whitefields nicht vergleichen. Diese beiden Geistlichen durften nicht in Kirchen predigen, zogen aber Tausende von Zuhörern an. Bergmann hat an der Baptist Association im Januar 1804 in Savannah teilgenommen. Die Baptisten haben zwar keine Collegeausbildung, besitzen aber geistliche Erfahrung und meinen es ehrlich.
S. 96: Bergmann empfindet es als nützlich, daß die kleineren Gemeinschaften bei der Unabhängigkeit Amerikas die gleichen Rechte wie die anglikanische Kirche erhalten haben. Man findet wieder mehr Christen in Georgia als zur Zeit von Bergmanns Ankunft, aber auch die Bosheit nimmt zu. Im Gegensatz zu den Armen ist die Obrigkeit meist gottlos. Von den Baptisten wird am Anfang ihres Gottesdienstes für den Präsidenten, die Gouverneure und alle Obrigkeiten gebetet, und Bergmann hält es ebenso. Bergmann setzt sich mit Th. Paines Ansichten zur Bibel und zum Gebet auseinander. Mit Universalisten kommt Ebenezer nicht in Berührung, Bergmann hat ein Buch eines Universalisten gelesen, das er aber ablehnt.
S. 97: Er schildert die Geschichte von Justus Hartmann Scheuber, der als Jakobiner auf eine neue Revolution in Amerika hoffte. Von Indianern wird Land abgekauft, einige Weiße schlagen vor, es mit Gewalt zu nehmen. Über Louisiana, das die amerikanischen föderalen Truppen von den Spaniern in Besitz genommen haben, wird in den Zeitungen viel berichtet, doch Bergmann meint, daß das Gebiet nicht so vorteilhaft ist wie beschrieben. In den englischen Kirchen gibt es keine Konfirmation, wie sie Martin Chemnitz in die protestantische Kirche eingeführt hat.
S. 98: Das amerikanische Common Prayerbook der anglikanischen Kirche ist entsprechend der Landesverfassung eingerichtet worden. Die amerikanische Ausgabe des Gesangbuches von Watts enthält andere Lieder als die englische Version, vor allem fehlen deutsche Lieder. Bergmann fällt die große Armut vieler Amerikaner auf, die nicht nötig wäre, wenn sich die Großen nicht so viel Besitz angeeignet hätten, der ihnen nicht gehört. Zu den Föderalisten gehören in Amerika die reichen, angesehensten und gelehrtesten Personen, die Pflanzer und Armen sind meist Republikaner.
S. 99: Bergmann gibt die grundlegenden Auffassungen der deutschen Täufer, "welche Bärte tragen", in Amerika wieder.
S. 100: Viele Franzosen und Briten, die nach Amerika kommen, bringen ihr Vermögen mit. Die Deutschen dagegen sind arm und werden bei ihrer Ankunft in Pennsylvania als Knechte verkauft. Bergmann gedenkt des 1803 verstorbenen Gemeindevorstehers Andrew Seckinger.

Bemerkungen:
Unterstreichungen der Buchtitel.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Adams, John
   Bergmann, Johann Ernst, -1793
   Bergmann, Christoph Friedrich
   Boltzius, Johann Martin
   Chemnitz, Martin
   Cornwallis, Charles
   Deubell, John Henry
   Doddridge, Philip
   Doir, Lorenzo
   Engel, Karl Ludwig Christoph
   Ewald, Johann Ludwig
   Francke, August Hermann
   Gronau, Israel Christian
   Hartsteine
   Holcombe, Henry
   Hubert, Johann Christoph
   Hus, Jan
   Jefferson, Thomas
   Kogeler
   Kunze, John M
   Lafayette
   Luther, Martin
   Martin, Johann Nikolaus
   Maxten, Johannes Jacob
   Muhlenberg, Henry
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Niemeyer, August Hermann
   Oglethorpe, James Edward
   O'Bern, Marc Philipp Louis
   Paine, Thomas
   Priestly, Joseph
   Reitzel, Christian
   Ries
   Rippon, John
   Rodgers
   Sauer
   Scheuber, Justus Hartmann
   Schulze, Johann Ludwig
   Schutt, Caspar C
   Seckinger, Andrew
   Smissen, Jakob Gysbert van der
   Staack
   Steele
   Stennett
   Washington, George
   Watts
   Wertsch, Johann Caspar
   Wesley, John
   Whitefield, George
   wilson
Orte:
   Berlin
   Boston
   South Carolina
   North Carolina
   Charleston, SC
   Connecticut
   Deutschland
   Dresden
   Ebenezer, Ga
   Eisleben
   England
   Europa
   Frankfurt am Main
   Frankreich
   Georgia
   Halle (Saale)
   Hannover
   Hartford
   Niederlande
   Jefferson City/Missouri
   Kentucky
   Lancaster, Pa.
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg
   Confessio Augustana



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 15.04.2019

Stand: 15.04.2019


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 45
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über persönliche Erlebnisse im Jahre 1805 sowie politische Ereignisse in Georgia und in Europa.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 17.03.1806


Inhalt:
S. 139: Die Kiste mit Medikamenten und Büchern aus Halle ist im Januar in Ebenezer angekommen, während Bergmann unter starken Schmerzen erkrankt war. Mit Büchern sind die Einwohner nun ausreichend versorgt, vor allem, da man kaum noch deutsch spricht und versteht, und insofern kaum noch deutsche Bücher braucht. 1805 hat Bergmann seine Tochter Maria Elisabeth verloren.
S. 140: Im Sommer 1805 planten einige Sklaven wieder einen Aufstand, der jedoch niedergeschlagen wurde. Der Anführer wurde verbrannt, andere wurden aufgehängt. An den Grenzorten Louisianas ermordeten Indianer weiße Familien und vernichteten Lebensmittel. Bergmann wurde von einem Indianer, der sich Captain Kellee nannte, besucht und um ein Empfehlungsschreiben gebeten. Über den Kriegsverlauf in Europa hört man in Amerika widersprüchliche Nachrichten. 1805 gab es in Georgia ein reiche Ernte, doch in diesem Frühjahr zeigen sich Raupen, die die Baumwolle verderben.
S. 141: Bergmann hat das Geld für die letzte Warensendung nach Altona angewiesen. Die Einwohner Ebenezers ersuchen wieder um Medikamente. Johann Adam Freyermuth hatte nach seiner Rückkehr aus Kanada nach Ebenezer versucht, die Leute zu überreden, zu den Baptisten überzutreten. Er wurde jetzt aus der baptistischen Gemeinde ausgeschlossen, da er Erscheinungen und Offenbarungen vorgab. Nun hat er auch seine Frau verlassen, da er das Vermögen, welches ihrer Tochter gehört, nicht in seine Hände bekam.
S. 142: In den amerikanischen Zeitungen wird von einer vernichtenden Niederlage Rußlands gegen die Franzosen berichtet. Kaiser Franz II. soll entthront sein. Die Kurfürsten von Bayern und Württemberg sollen von Napoleon zu Königen gemacht worden sein. Die Engländer wollen, obwohl ihr Premierminister William Pitt gestorben ist, den Krieg fortsetzen, um von den Franzosen unabhängig zu bleiben. Bergmann bittet um einige Bücher für sich. Er kündigt an, daß sein Sohn Christoph Friedrich eine Ausbildung bei den Methodisten erhalten soll.

Bemerkungen:
Enthält Bemerkungen von J. G. van der Smissen, daß er diesen offen beigelegten Brief gelesen (S. 139), aber noch kein Geld erhalten hat (S. 141).
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
sonstige Personen:
   Adams, John
   Bell, Jesse
   Bergmann, Christoph Friedrich
   Bergmann, Maria Elisabeth
   Bogatzky, Carl Heinrich von
   Burgsdorff, Christoph Gottlob von
   Deubell, John Henry
   Engel, Karl Ludwig Christoph
   Ernst, Gottlieb
   Ewald, Johann Ludwig
   Franz II., Heiliges Römisches Reich, Kaiser
   Freyermuth, (Johann) Adam
   Hubert, Johann Christoph
   Jefferson, Thomas
   Knapp, Georg Christian
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Nebe, Johann Friedrich
   Niemeyer, August Hermann
   O'Bern, Marc Philipp Louis
   Petersen, Johann Wilhelm
   Pitt, William, 1759-1806
   Smissen, Jakob Gysbert van der
   Spener, Philipp Jakob
   Triebner, Christopher Frederic
   Triebner, Christoph Friedrich
   Washington, George
   Weismann, Christian Eberhard
Orte:
   Abakir
   Augsburg
   Bayern
   Kolonie Carolina
   South Kolonie Carolina
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Eisleben
   England
   Gatterstädt
   Georgia
   Halle (Saale)
   Kanada
   Leipzig
   Louisiana
   Paris
   Preußen
   Rußland
   Savannah, Ga.
   Sunbury
   Württemberg
Sachbegriffe:
   Koalitionskrieg <1805>
   Confiscation Act



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Stand: 15.04.2019


 
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