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9 Einträge zu louisville
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Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 10
Brief von Johann Ernst Bergmann an Georg Christian Knapp - u.a. über seine Beziehungen zu anderen Religionsgemeinschaften sowie Grausamkeiten während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 23.11.1801


Inhalt:
S. 39: Bergmann gibt den Rat der Trustees an Knapp weiter, daß dieser sich wegen des Rabenhorstschen Nachlasses an den preußischen Konsul in Philadelphia wenden soll, der die Angelegenheit mit mehr Nachdruck vor einem Bundesgericht [= Federal Court] verhandeln kann. Die deutschen Prediger haben ihr Heimatland in einen schlechten Ruf gebracht. Auch die deutschen Auswanderer sind - trotz der vielen Schriften der Aufklärung - sehr abergläubisch und unter den englischen Amerikanern schlecht angesehen. Bergmann wünscht sich, daß in der lutherischen Kirche wieder ein Leben entsteht wie zu Zeiten A. H. Franckes.
S. 40: Er wiederholt die Geschichte seiner Auseinandersetzungen mit Fisher, die als Vorwand für seine Vertreibung aus Ebenezer genutzt werden sollte. Die Deutschen haben die Kirche in Savannah fast wieder aufgebaut. Bergmann vergleicht die Bezahlung der englischen Prediger mit derjenigen der deutschen. So erhält der Pfarrer der Presbyterianer in Savannah ein jährliches Gehalt von 2.000 spanischen Talern, für Kirchensitze werden jährlich 40 bis 90 Taler gezahlt. Bergmann bekommt für seine Predigten in Savannah lediglich ein Wege- und Kostgeld. Die jetzigen Trustees der Gemeinde handeln verantwortungsvoller als die zur Zeit seiner Ankunft im Amt befindlichen.
S. 41: Bergmann ist gebeten worden, den Deutschen im Wilks County zu predigen. In Ebenezer predigen jetzt auch Vertreter anderer Konfessionen, weil es Bergmann wichtiger ist, was jemand predigt und wie er lebt, als welcher Konfession er angehört. Ein katholischer Ordensbruder, der Amerika bereist hat, beschrieb Bergmann die elenden Verhältnisse im spanischen Teil im Vergleich zu den Vereinigten Staaten. So lebt man beispielsweise auf Kuba sehr arm, obwohl der Boden fruchtbar ist.
S. 42: Am Ohio wurden Reste alter Ansiedlungen gefunden, deren Ursprung nicht bekannt ist. Am Mississippi haben sich viele Deutsche niedergelassen, auch einige aus Ebenezer wollen dorthin ziehen. Bergmann setzt sich mit dem Inhalt der Bücher von Joachim Lange und Johann Jakob Rambach auseinander, die er für überholt hält, da sie u.a. zu viel zeitbezogene Polemik enthielten. In Savannah wurde eine öffentliche Bibliothek eingerichtet. Nach der Französischen Revolution ist die Bevölkerung der Vereinigten Staaten auf 6 Millionen angewachsen. Bergmann hatte 1791 Gelegenheit, mit George Washington zu sprechen, John Adams kennt er nur von Abbildungen; der neue Präsident Thomas Jefferson hat viel Gutes versprochen, Bergmann will für ihn beten.
S. 43: 1801 hat sich ein schwerer Hurrikan ereignet, dessen Auswirkungen auch Georgia erreichten. Bergmann schildert weitere Wetter- und Schiffskatastrophen des Jahres.
S. 44: Er weist auf ein Buch von Stout hin, welches das "Caffernland" beschreibt. Während des Unabhängigkeitskrieges wurden einige englische Bücher von den Amerikanern zerrissen und mit Füßen getreten. Triebner hat nie über die Grausamkeiten der englischen und hessischen Soldaten berichtet, die Unbewaffnete und Frauen mit ihren Bajonetten getötet haben.
S. 45: Bergmann erwähnt weitere Verbrechen und Plünderungen während des Krieges, die nicht nur von regulären Truppen, sondern auch Kriminellen begangen wurden, die sich auf diese Weise bereichert haben. Er verurteilt, daß Geistliche sich entweder zur britischen oder zur amerikanischen Partei geschlagen haben. Bergmann hält es dagegen für das beste, sich aus allen politischen Dingen herauszuhalten, da aus Gottes Wort allein genug zu lernen ist. Er bittet um lateinische und griechische Lehrbücher aus Deutschland, um seinen Sohn unterrichten zu können.
S. 46: Methodistenpredigern, die Bergmann besuchen, übersetzt er manchmal die Beschreibung des Waisenhauses von A. H. Francke ins Englische. Diese möchten dann etwas über die Direktoren erfahren. Es bleibt noch viel Land zu verkaufen, das weit von Ebenezer entfernt liegt. Durch die Tätigkeit der Trustees wird dieser Verkauf weitaus besser organisiert, als wenn Prediger die Verantwortung dafür tragen würden.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Knapp, Georg Christian
sonstige Personen:
   Adams, John
   Asbury, Francis
   Bergmann, Johann Ernst
   Boltzius, Johann Martin
   Cornwallis, Charles
   Francke, August Hermann
   Jefferson, Thomas
   Johnston
   Kogler, John
   Kunze, Johann Christoph
   Lange, Joachim
   Lemke, Hermann Heinrich
   Longinotti, John Baptist
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Niemeyer, August Hermann
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Stout
   Urlsperger, Johann August
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Washington, George
   Wesley, John
   Whitefield, George
Orte:
   Amerika
   Augusta, Ga.
   Baltimore
   South Carolina
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Europa
   Georgia
   Kapstadt
   Kuba
   Louisville
   Maryland
   Mississippi
   New York, NY
   Ohio
   Pennsylvania
   Philadelphia, Pa
   Savannah, Ga.
   Schweiz
   Spanien
   St. Bernhardsburg
   Westindische Inseln
   Wilks
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg
   Französische Revolution



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 20
Brief von Johann Ernst Bergmann an Georg Christian Knapp über die Auseinandersetzungen zwischen den christlichen Religionsgemeinschaften in Amerika.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 08.04.1802


Inhalt:
S. 63: Bergmann zeigt sich überrascht von der Veröffentlichung einiger Auszüge aus seinen Briefen in den Missionsberichten. Da er von keinem Ort und keiner Gesellschaft Unterstützung erhält, ist er auf sich selbst angewiesen und kann nicht im Land herumreisen, um interessante Nachrichten zu sammeln. Er führt allerdings eine Art Tagebuch, in dem er sich kurze Notizen über seine Beobachtungen macht..
S. 64: Bergmann kann nicht glauben, daß das Missionswerk im Namen Gottes bald aufhören wird. Obwohl die Baptisten, Methodisten und Presbyterianer kürzlich gemeinsam Abendmahl hielten, ist unter den drei Gemeinschaften Streit um die Erwachsenentaufe ausgebrochen. Die Missionsanstalten der Baptisten arbeiten sehr erfolgreich. Bergmann nennt die vier Prediger der Anglikanischen Kirche, die er kennengelernt hat.
S. 65: An den Kirchen und meisten Häusern in Savannah sind Blitzableiter angebracht worden. Seit Bergmanns Ankunft sind zwei presbyterianische Prediger gestorben.
S. 66: Bergmann zitiert aus der Verfassung der presbyterianischen Kirche Amerikas, in der andere Kirchen als Synagogen des Satans bezeichnet werden. Er bedauert, den Zustand des Christentums in Amerika nicht vollständig beschrieben zu haben. Seiner Meinung nach wird sich die lutherische Kirche nicht mehr lange behaupten können. Die Gesamtzahl der Methodisten in Europa und Amerika beträgt 196.502.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Knapp, Georg Christian
sonstige Personen:
   Aitken, Robert
   Andrew
   Asbury, Francis
   Doddridge, Philip
   Ellington, Edward
   Franklin, Benjamin
   Lindsay
   McCall
   Monteuth
   Nebe, Johann Friedrich
   Niemeyer, August Hermann
   Nixon
   Schulze, Johann Ludwig
   Smissen, Jakob Gysbert van der
   Smith, Robert
   Wesley, John
   Whatcoat
   Whitefield, George
   Winkler
Orte:
   Amerika
   Augusta, Ga.
   South Carolina
   Deutschland
   Europa
   Halle (Saale)
   Kanada
   Leipzig
   Louisville
   Midway
   New York, NY
   Newfoundland
   Nova Scotia
   Nürnberg
   Philadelphia, Pa
   Savannah, Ga.
   Sunbury
   Westindische Inseln



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 29
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über politische Veränderungen in Amerika sowie den geistlichen Zustand Ebenezers.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 11.01.1803


Inhalt:
S. 84: Die Assembly in Louisville hat genehmigt, daß die Trustees in Ebenezer ungenutztes Land verkaufen können. Der Gouverneur Tathnull hat sein Amt aufgegeben, es wurde Milledge als Nachfolger gewählt, der nichts vom Christentum hält. Bergmann berichtet von verschiedenen Todesfällen in Savannah und Ebenezer.
S. 85: Von den direkten Nachkommen der Salzburger kann Bergmann nichts Gutes mitteilen, sie sind trunksüchtig und geizig. Die anderen Deutschen unterstützen die Gemeinde stärker. Der Ort Ebenezer besteht jetzt nur noch aus der Kirche und 3 bewohnten Häusern. Die übrigen Leute wohnen auf den Plantagen. Die Freiheit führt dazu, daß sich niemand etwas sagen läßt und keine Autorität anerkannt wird. Sehr verbreitet ist die Trunksucht, die oft auch in Schlägereien ausartet. Bergmann setzt sich mit Auffassungen der Baptisten auseinander.
S. 86: Während einer Taufe hat ein Baptistenprediger die gesamte lutherische Kirche angegriffen. Die Baptisten wollen, daß Bergmann Ebenezer verläßt; sie möchten den Ort mit den Grundstücken in Besitz nehmen. Aufgrund von Hungersnöten sind viele Sklaven ihren Besitzern davongelaufen, einige sind auch gestorben. Die Sklavenhalter und -aufseher sind hartherzige Menschen, häufig findet man bei ihnen die Schriften Thomas Paines, nicht aber die Bibel. Nur die Deutschen säen Korn, das aber mit dem in Deutschland angebauten nicht zu vergleichen ist. Andere Lebensmittel, z.B. Obst, werden aus Pennsylvania und Maryland eingeführt.
S. 87: Präsident Jefferson hat Thomas Paine nach Amerika kommen lassen. Dem Vizepräsidenten Burr werden Vorwürfe gemacht, daß er Jefferson stürzen wollte. In Savannah wird eine neue Zeitung durch die Föderalisten herausgegeben. In einer anderen Zeitung wurden Washington und Adams als Landesverräter angegriffen. In Ebenezer übertraf 1802 die Zahl der Verstorbenen die der Geborenen. Unter den Verstorbenen befand sich auch die ältere Tochter Lemkes. Bergmann hat die Erfahrung gemacht, daß die Leichenpredigten am meisten beeindrucken.

Bemerkungen:
Wiederaufnahme der Seitennumerierung. Fortsetzung wahrscheinlich unter der Signatur AFSt/M 5 B 4 : 36.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Adams, John
   Boltzius, Johann Martin
   De Brahm, John Gerar William
   Burr, Aaron
   Herson, Hergen
   Holcombe, Henry
   Jefferson, Thomas
   Johnston
   Le Cleri
   Lemke, Hermann Heinrich
   McCardy
   Mercier
   Milledge
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Noble
   Paine, Thomas
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Tathnull, H
   Tathnull, Josiah
   Triebner, Christoph Friedrich
   Washington, George
   Wesley, John
   Whitefield, George
Orte:
   Baltimore
   South Carolina
   Charleston, SC
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Frankreich
   Frederiktown
   Georgia
   Halle (Saale)
   Louisville
   Maryland
   New York, NY
   Pennsylvania
   Philadelphia, Pa
   Savannah, Ga.
   St. Domingo



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 32
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über die Ausbreitung der Baptisten in Georgia.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 21.10.1803


Inhalt:
S. 93: In ganz Georgia, außer in Ebenezer, wird nicht mehr in deutsch gepredigt. Die meisten Deutschen sind gestorben. Es gibt zahlreiche Baptistenprediger, die gegen die Kindertaufe auftreten; viele lassen sich davon beeindrucken und gehen zu ihnen über.
S. 94: Einige Baptisten predigen auch gegen die Deisten, sie sind ihnen aber bis auf Holcombe nicht gewachsen. Bergmann berichtet über die Rückkehr Adam Freyermuths nach Ebenezer.
S. 95: Herr v. Brahm vertrat in einem Gespräch die Meinung, daß die Indianer von den "alten Deutschen" abstammen, da Amerika einst mit Europa zusammenhing. Bergmann will nicht, daß sein Sohn Prediger wird, da der geistliche Stand nicht geachtet ist. Außerdem fürchtet er, daß die Baptisten in Georgia die Oberhand gewinnen und es andere Religionsgemeinschaften sehr schwer haben werden. Die zu den Baptisten Konvertierten geben ihrer früheren Gemeinde Schuld an ihren Sünden. Luther wird von den Baptisten als katholischer Mönch angesehen, der die Kindertaufe aus dem Papsttum beibehalten hat.
S. 86(!): Die Gemeinde Ebenezer ist noch größer als die der Baptisten des Countys, in dem sie liegt. 1802 wurden sogenannte Camp Meetings abgehalten, Predigten an freien Plätzen unter freiem Himmel. Bergmann klagt über Triebner, der ihm nur aus Falschheit fast unleserliche Briefe geschrieben hat. Nach Meinung der Trustees hat dieser 500 Pfund veruntreut und nicht das Recht, im Namen von Urlsperger die 649 Pfund zu fordern. Da die Gemeinde jetzt über 10.000 Dollar Kapital verfügt, wurde Bergmanns Einkommen auf 300 Dollar im Jahr festgesetzt, das niedrigste Gehalt für einen Prediger. Die Gelder des Degenfeldschen Legats sollen in Deutschland bleiben.

Bemerkungen:
Falsche Seitennumerierung (auf Seite 95 folgt erneut 86).
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Adams, John
   Biehler, 1803
   Boltzius, Johann Martin
   De Brahm, John Gerar William
   Deubell, John Henry
   Freyermuth, (Johann) Adam
   Holcombe, Henry
   Hubert, Johann Christoph
   Jefferson, Thomas
   Kern, Johann Peter
   Kogeler
   Kunze, John M
   Luther, Martin
   Mayerhoff
   Niemeyer, August Hermann
   Otterbein, Philip William
   Schutt, Caspar C
   Signerino
   Smith, Robert
   Triebner, Christoph Friedrich
   Urlsperger, Johann August
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Wesley, John
Orte:
   Altona
   Amerika
   Amsterdam
   Baltimore
   South Carolina
   Charleston, SC
   Ebenezer, Ga
   England
   Europa
   Georgia
   Gosen
   Greenock
   Halle (Saale)
   Kanada
   London
   Louisville
   Savannah, Ga.
   Saint Augustine, Fla.
   Wilks County



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 31
Brief von Johann Ernst Bergmann an Georg Christian Knapp über die Gerichtsbeschlüsse zum Rabenhorstschen Nachlaß sowie über die Lehren anderer Religionsgemeinschaften.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 24.10.1803


Inhalt:
S. 89: Die Nachlaßsache Rabenhorst wird vor Gericht verhandelt. Offenbar sollen die Schulden durch den Verkauf von Sklaven bezahlt werden. Triebner hat sich in die Angelegenheit eingemischt. Die Gemeinde glaubt daher, Urlsperger habe sich mit diesem verbündet und wolle den Trustees Unehrlichkeit vorwerfen. In Wahrheit ist Triebner mitschuldig am Unglück Ebenezers, und er hat selbst 500 Pfund des Gemeindevermögens bei seiner Flucht mitgenommen.
S. 90: Bergmann informiert darüber, daß in der Kopie der Zahlungsverpflichtung Rabenhorsts, die er von den Trustees erhalten hat, auch die Direktoren des Waisenhauses als Zahlungsempfänger genannt werden. Demgegenüber wird das Kapital jetzt nur im Namen Urlspergers eingefordert. Triebner hat von Urlsperger eine Vollmacht zur Regelung der Schuldenfrage erhalten und diese gegen Bergmann benutzt, doch ist sie nicht anerkannt worden.
S. 91: Ein Kirchenstuhl der Baptisten kostet in Savannah 100 bis 170 Dollar, davon werden die Prediger bezahlt und die Kirche unterhalten. Von den Baptisten sind einige Universalisten geworden, sie vertreten die Lehren der Prädestination und der Immersion und predigen gegen die "Infantbaptisten".
S. 92: Bergmann bittet um einige Latein- und Griechischlehrbücher für seinen Sohn, der zwar kein Geistlicher werden, aber eine gute Bildung erhalten soll. Bergmann will, daß das Geld des Degenfeldschen Legats in Deutschland bleibt. Die Gemeinde verfügt wieder über so viel Kapital, daß sie sich selbst erhalten kann. Sie verkauft ungenutztes Land. Der Lehrer in Ebenezer erhält 40 Dollar, wovon er nicht leben könnte, wenn er nicht eine Plantage besäße. Thomas Paine hat eine große Anhängerschaft in Amerika. In Virginia und New York existieren jakobinische Freimaurerlogen.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Knapp, Georg Christian
sonstige Personen:
   Arnold, Gottfried
   Barruel, Augustin
   Burgsdorff, Christoph Gottlob von
   Calvin, Jean
   Carrol
   Clay, Joseph
   Gugel, David
   Holcombe, Henry
   Nebe, Johann Friedrich
   Paine, Thomas
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Robison, John
   Triebner, Christoph Friedrich
   Urlsperger, Johann August
   Waldhauer, Jacob Caspar
Orte:
   Amerika
   Baltimore
   Charleston, SC
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   England
   Europa
   Georgia
   Kentucky
   London
   Louisville
   New York, NY
   Indien
   Philadelphia, Pa
   Sachsen
   Savannah, Ga.
   Virginia
Sachbegriffe:
   Französische Revolution



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 41
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe - u.a. über Unwetterkatastrophen in Georgia und South Carolina sowie einen geplanten Sklavenaufstand.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: (03.12.)1804


Inhalt:
S. 119: Bergmann berichtet von den Unwettern in Georgia und South Carolina und die dadurch entstandenen Schäden.
S. 120: Der dritte Ehemann von Hannah Wertsch, John M. Dasher d. J., verstarb und wurde in Anwesenheit seines gottlosen Vaters beerdigt. An dem geplanten Sklavenaufstand sollen 800 Personen beteiligt gewesen sein. Man wollte auch alle alten Frauen umbringen und die jungen zu Ehefrauen nehmen.
S. 121: Unter den gehenkten Schwarzen sollen drei baptistische Prediger gewesen sein. Die Baptisten haben dem aber widersprochen, da kein Schwarzer predigen darf. Das zweite Kind des Sohns von Triebner ist aus Rücksicht auf seine Frau nach der englischen Liturgie begraben worden. In Augusta wurde eine Akademie errichtet, die den Namen Athen erhielt. Auf ihr werden vor allem "amerikanische Freiheitsgrundsätze" gelehrt, die Wissenschaften werden sehr mangelhaft unterrichtet.
S. 122: Das Degenfeldsche Legat soll in Deutschland bleiben, da sich die Gemeinde nicht so entwickelt hat, wie die christlichen Wohltäter es sich vorstellen. Die Gemeinde besitzt jetzt über 8.600 Dollar, die durch Landverkäufe vermehrt werden. Bergmann kann darüber nicht verfügen, er ist auf die Trustees angewiesen, die das Kapital verwalten. Er wiederholt die Sachlage des Rabenhorstschen Nachlasses.

Bemerkungen:
Falsche Seitennumerierung. Der Brief ist inhaltlich teilweise identisch mit dem Bericht in 5 B 4 : 40, Nr. 1047.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Backer, Balthasar
   Bowen, Jabez, 1804
   Clarkson
   Dasher, John Martin, -1804
   Dasher, Christian
   Deubell, John Henry
   Furman, Richard
   Gugel, David
   Holcombe, Henry
   Hubert, Johann Christoph
   Kogeler
   Kogler, John
   Lackner, Martin, 1804
   Leitner, Nicholas
   Megedzey, Duncan
   Milledge
   Nelson
   Niemeyer, August Hermann
   O'Bern, Marc Philipp Louis
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Seckinger, Jonathan
   Smith, Godhilf
   Spencer, John
   Triebner, Christoph Friedrich
   Triebner, Christopher Frederic
   Urlsperger, Johann August
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Webb
   Dasher, Hannah
   Wertsch, Johann Caspar
Orte:
   Amerika
   Augusta, Ga.
   Beaufort/Carolina
   Boston
   North Carolina
   Charleston, SC
   Cosahatchee
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Effingham County
   Florida
   Georgia
   Gosen
   Hull
   Louisville
   New Jersey
   Ogeechee (Fluß)
   Purrysburg, SC
   Savannah, Ga.
   Saint Augustine, Fla.
   Willmington
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 33
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe, in dem er Medikamente und Bücher bestellt, die Nachlaßsache Rabenhorst sowie den geistlichen und weltlichen Zustand Amerikas beschreibt.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 03.1804


Inhalt:
S. 87-89: Bergmann bestellt für zahlreiche Einwohner in und um Ebenezer Medikamente und Bücher aus Halle. Triebner ist mit daran schuld, daß die Bibliothek in Ebenezer zerstört wurde. Rabenhorsts Fehler war, daß er sich mit habgierigen Leuten einließ. Waldhauer ist gestorben, wie Bergmann aus Nachrufen in der Zeitung erfahren hat.
S. 90: Er soll nichts hinterlassen haben; wollten Rabenhorsts Schwestern ihren Erbteil erhalten, müßten sie einen Prozeß führen, der nur Geld kostet und nichts einbringt. Die Trustees werfen Triebner vor, daß er alles Geld der Gemeinde aus Ebenezer mitgenommen hat. J. A. Urlsperger wollte dies für Recht erklären.Sie sehen ihn deswegen im Gegensatz zu seinem Vater und zu G. A. Francke nicht als Wohltäter an. Bergmann erzählt das Schicksal Adam Freyermuths, der nach Ebenezer zurückgekehrt ist.
S. 91: Betrug, Diebstahl und Gewalt breiten sich weiter in der Gemeinde aus.
S. 92: In den Zeitungen liest Bergmann über die Eroberungen Napoleons in Europa und Ägypten. Jefferson wird wahrscheinlich als Präsident wiedergewählt werden. Bei einem Schiffsunglück zwischen Charleston und Savannah kamen alle 18 Passagiere um. Die Bezahlung der Medikamente und Bücher ist der einzige Weg, Geld von Ebenezer nach Halle zu schicken, da der Gerichtsweg fehlschlagen würde. Die Advokaten wären unter Friedrich II. mit lebenslangen Zuchthausstrafen belegt worden, wenn sie sich das erlaubt hätten, was sie als "Rechtsverkehrer" in Amerika tun. Der jetzt in Preußen regierende König Friedrich Wilhelm III. genießt in Amerika den Ruf eines weisen Regenten. Nach einem Gespräch mit einem Katholiken bleibt Bergmann bei seiner Meinung, daß alles gegenwärtige Unglück aus der "römischen Blutkirche" kommt, die Heiden und Türken an Grausamkeit übertrifft. Er fügt noch einige Wünsche nach Büchern an.

Bemerkungen:
Unterstreichungen der Buchtitel.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Boltzius, Johann Martin
   Francke, Gotthilf August
   Freyermuth, (Johann) Adam
   Freyermuth, Peter
   Freylinghausen, Johann Anastasius
   Friedrich II., Preußen, König
   Friedrich Wilhelm II., Preußen, König
   Herb, John
   Holcombe, Henry
   Jefferson, Thomas
   Kunze, John M
   Luther, Martin
   Muhlenberg, Henry Melchior
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Priestly, Joseph
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Rahn, Jonathan
   Rambach, Johann Jakob
   Triebner, Christopher Frederic
   Urlsperger, Johann August
   Urlsperger, Samuel
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Winchester
Orte:
   Ägypten
   Altona
   Augusta, Ga.
   Beaufort/Carolina
   South Carolina
   Charleston, SC
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Effingham County
   Europa
   Frankreich
   Georgia
   Italien
   Kanada
   Lancaster, Pa.
   Louisville
   New York, NY
   Northumberland
   Nova Scotia
   Österreich
   Pennsylvania
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 40
Bericht von Johann Ernst Bergmann an [Georg Christian Knapp ?] über Unwetterkatastrophen in Georgia sowie einen geplanten Sklavenaufstand.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 03.12.1804


Inhalt:
S. 111-112: Im Jahre 1804 haben zahlreiche Unwetter und Wirbelstürme Georgia heimgesucht, die Häuser zerstörten sowie Mensch und Vieh verkrüppelten oder töteten. Am 8. September wurde auch Ebenezer beinahe durch einen Orkan verwüstet, ...
S. 113: ... doch kam kein Mensch um, und der Verlust an Vieh ist gering.
S. 114: Die wirtschaftlichen Schäden in Georgia sind groß. Besonders durch die Konzentration auf den Baumwollanbau gibt es keine Lebensmittelreserven, so daß viele Sklaven hungern und entlaufen. Als Bergmann am 16. September das erste Mal wieder predigen konnte, waren die Gemeindemitglieder froh, einander wiederzusehen. Ein Vorsteher rief Bergmann Begrüßungsworte aus der Bibel zu.
S. 115: Die Sklaven in Georgia und South Carolina planten einen Aufstand, bei dem sie alle Weißen männlichen Geschlechts ermorden wollten.
S. 116: Bergmann berichtet von dem Obersten Richter Bowen, der für die Freiheit der Sklaven eintrat und seines Amtes enthoben wurde. Die Plantagen werden nun nach Aufständischen und Waffen durchsucht, Sklaven ohne Aufenthaltsgenehmigung werden bestraft. Anführer des Sklavenaufstands waren zwei Weiße, die die Schwarzen aufwiegelten, nach dem Beispiel der Amerikaner und Franzosen ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu erkämpfen.
S. 117: Der Aufstand wurde durch einen Schwarzen verraten, 12 Sklaven wurden gehängt und einer erschossen. Sie hatten auch die Absicht, alle Männer in Ebenezer zu töten. In den Camp Meetings der Baptisten singt man abends Spottlieder auf die Kindertaufe.
S. 118: Bergmann sieht den Niedergang Ebenezers als Warnung und Demütigung für andere an. Er beklagt den schlechten Zustand der lutherischen Kirche in Amerika.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Knapp, Georg Christian
sonstige Personen:
   Bergmann, Christoph Friedrich
   Bergmann, Johanna Catharina
   Boston, James, 1804
   Bowen, Jabez, 1804
   Edwards, Peter
   Freylinghausen, Johann Anastasius
   Kogler, Georg
   Milledge
   Nelson
   Öchsle, Michael
   Seckinger, Jonathan
   Smith, Godhilf
   Webb
   Wesley, John
Orte:
   Augusta, Ga.
   Beaufort/Carolina
   Blackswamp
   Bryan
   South Carolina
   Charleston, SC
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   England
   Florida
   Georgia
   Halle (Saale)
   Louisville
   New Jersey
   Purrysburg, SC
   Savannah, Ga.
   Saint Augustine, Fla.
Sachbegriffe:
   Französische Revolution



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 44
Brief von Johann Ernst Bergmann an Georg Christian Knapp über den moralischen Verfall Georgias sowie seine guten Beziehungen zu den Methodisten und Baptisten.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: März 1806


Inhalt:
S. 135: Bergmann war das ganze Jahr 1805 über kränklich. Viele Kinder sind in den Städten und auf dem Land gestorben. Der Weltsinn nimmt immer mehr zu, was man an der unsinnigen Kleidermode erkennt. Holcombe wurde aus Rache für seine Angriffe auf die Trunksucht der Unkeuschheit bezichtigt und war gezwungen, die Gerüchte in der Zeitung öffentlich zu dementieren. Bergmann hat besten Umgang mit den Methodisten- und Baptistenpredigern.
S. 136: Er erzählt, wie eine baptistische Kirche überfallen, ein Schwarzer getötet und der Prediger bedroht wurde. Die Mörder erhielten lediglich eine milde Strafe. Unter den Anhängern der Baptisten und Methodisten sind viele christliche Menschen, die Presbyterianer dagegen sind nicht besser als die Lutheraner. In der anglikanischen Kirche gibt es viele Freimaurer, die außer mit ihren Frauen auch mit schwarzen Frauen zusammenleben, weshalb man in Savannah viele Mulatten sieht.
S. 137: Bergmann gibt die Einschätzung des Waffenstillstands zwischen Österreich und Frankreich durch amerikanische Politiker wieder. Ebenezer geht es jetzt materiell besser als zu Zeiten von Boltzius und Gronau. Bergmann wird von den Einwohnern oft angefeindet, sogar von seinen eigenen Verwandten, doch hat er Ersatz durch seine Bekanntschaft mit redlichen Methodisten gefunden.
S. 138: Enthält eine Notiz von Nebe über Bücher, die für Ebenezer bestellt wurden.

Bemerkungen:
Enthält eine Notiz von Nebe über Bücher für Ebenezer.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
   Nebe, Johann Friedrich
Adressat:
   Knapp, Georg Christian
sonstige Personen:
   Franz II., Heiliges Römisches Reich, Kaiser
   Gibbons, Thomas
   Ferdinand Karl Josef, Erzherzog von Österreich-Este
   Helmuth, Justus Henry Christian
   Holcombe, Henry
   Jones, George
   Kogeler
   Milledge
   Napoléon I., Frankreich, Kaiser
   Nebe, Johann Friedrich
   Nelson, John
   Karl, Österreich, Erzherzog
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Walsch, Thomas
   Wesley, John
Orte:
   Amerika
   Ebenezer, Ga
   England
   Frankreich
   Louisville
   Philadelphia, Pa
   Savannah, Ga.
Sachbegriffe:
   Koalitionskrieg <1805>
   Französische Revolution
   Pressburg / Friede <1805>



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 21.10.2020


 
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Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

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