Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale)
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3 Einträge zu degmair, johann [Sonstiger]
im Register Personen

Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 3
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über den Niedergang des Christentums in den deutschen Gemeinden im Süden Amerikas.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 07.10.1799


Inhalt:
S. 13: Im Gegensatz zu Pennsylvania findet man in Georgia kaum noch christliche Deutsche. Bei den Religionsgemeinschaften in Savannah hat eine rege Bautätigkeit eingesetzt, auch wurden neue Prediger berufen, die gut bezahlt werden.
S. 14: Die Spendenbereitschaft für einen deutschen Kirchenneubau in Savannah war aber leider sehr begrenzt. Englische Schulen unterhalten keine Verbindungen zu den Kirchen, nur in den deutschen Gemeinden gibt es Beziehungen zwischen dem Lehrer und der Kirche. Bergmann fühlt sich den Baptisten und Methodisten enger verbunden als den deutschen Predigern, die oft ihre Ausbildung in Deutschland nicht beendet haben und eigene Theorien verbreiten. Wegen dieser Prediger sind viele Deutsche im Süden Amerikas zu den Methodisten oder Baptisten übergetreten.
S. 15: Bergmann empfiehlt seiner Gemeinde die Schriften A. H. Franckes und die Gesangbücher Freylinghausens. Er schildert Auseinandersetzungen zwischen Baptisten und Methodisten um die Rolle des Menschen bei der Bekehrung.
S. 16: Doch sind alle Glaubensgemeinschaften auch in weltliche Dinge verwickelt. Bergmann ist froh, sich niemals in irdische Belange gemischt zu haben, was ihn vor Schaden bewahrt hat. Er nimmt Rabenhorst vor den Anschuldigungen Triebners in Schutz. Herson hat das Erbe Wertschs verschwendet und starb hoch verschuldet.
S. 17: Rabenhorst war in Geldangelegenheiten sehr genau, stand jedoch unter dem Einfluß seiner habgierigen Frau. Triebner dagegen ist noch immer verschuldet und hat alles verfügbare Geld bei seiner Flucht mitgenommen. Die ehemals Angesehensten der Gemeinde, Kieffer und Flörel, sind verarmt; die Seidenraupenzucht ist zerstört, alle Hilfsquellen sind versiegt. Bergmann kritisiert noch einmal die Darstellung Ebenezers in den [gedruckten] Tagebüchern, die auch überheblich gegenüber anderen Glaubensgemeinschaften und deren Vertretern, z.B. Whitefield, sind.
S. 18: Er klagt über die Verdorbenheit der Deutschen und den Niedergang des Christentums; auch die neuen Einwanderer fragen nur nach materiellen Dingen, nicht nach geistlichen.
S. 19: Bergmann vergleicht die geordneten Verhältnisse in Savannah und Ebenezer zu Boltzius' und Whitefields Zeiten mit den gegenwärtigen, rechtlosen Zuständen. Das neue Gerichtsgebäude ist 11 Meilen von Ebenezer entfernt eröffnet worden, mit ihm sind der Lehrer, die Gerichtsangestellten und der Sheriff weggezogen. Bergmann warnt davor, die amerikanische Freiheit in Deutschland übertrieben positiv darzustellen.
S. 20: Wurden die Menschen früher durch weltliche Macht gezwungen, sich der Ordnung zu unterwerfen, so tun es jetzt nur noch diejenigen, die eine aufrechte Haltung besitzen. Bergmann hat aus "Notwendigkeit" geheiratet. Von seinen Kindern leben noch ein Sohn und eine Tochter.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Boltzius, Johann Martin
   Burckhardt, Johann Gottlieb
   Degmair, Johann
   Flörel, Hans
   Francke, August Hermann
   Freylinghausen, Johann Anastasius
   Friedrich II., Preußen, König
   Gronau, Israel Christian
   Herson, Hergen
   Holcombe, Henry
   Hudson, Christopher
   Huntingdon, Selina Hastings von
   Kieffer, Theobald
   Kießling, Johann Tobias
   Kunze, Johann Christoph
   Probst, Johann Gotthilf
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Rippon, John
   Schulze, Johann Ludwig
   Triebner, Christoph Friedrich
   Urlsperger, Johann August
   Wesley, John
   Whitefield, George
Orte:
   Amerika
   North Carolina
   Charleston, SC
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   England
   Georgia
   Hull
   London
   Maryland
   New York, NY
   Nürnberg
   Pennsylvania
   Savannah, Ga.
Sachbegriffe:
   Siebenjähriger Krieg


Editionen:
Neuere Geschichte der Evangelischen Missions-Anstalten zu Bekehrung der Heiden in Ostindien. Fünfter Band, 56. Stück. Halle 1800, S. 736-741.

[ Digitale Sammlungen ]

[ Digitaler Verweis ]

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 7
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über die Folgen der Sklaverei sowie die wirtschaftliche Entwicklung in Georgia.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 22.04.1800


Inhalt:
S. 28: Es herrscht zwar immer noch Krieg, doch wurde Georgia bisher von diesem verschont. Bergmann fürchtet, daß ein großer Teil des Rabenhorstschen Kapitals durch den Tod von Habersham verlorengegangen ist. Im Namen von Gemeindemitgliedern bittet er um weitere Medikamente und Bücher. In der Schule von Ebenezer ist jetzt ein junger Lehrer tätig, der von Triebner erzogen wurde.
S. 29: Bergmann beklagt nochmals Triebners Intrigen gegen Rabenhorst. Triebner ist jetzt in Hull tätig ... ... und schreibt jedes Jahr an Bergmann, der ihm auch antwortet. Dies mißfällt wiederum der Waldhauerschen Familie, die auf der Seite von Rabenhorst stand.
S. 30: Die Sklaverei hat zur Folge, daß die Armen keine Arbeit finden. Die Reichen pflanzen nur noch Baumwolle an, der Maisanbau wird vernachlässigt. Der Hunger treibt die Schwarzen zum Diebstahl, worunter vor allem die Armen leiden, die auch vor Gericht kein Recht bekommen. Bergmann gibt der allgemeinen Gottlosigkeit die Schuld an dem Elend.
S. 31: Er ist betrübt über die verbreitete Trunksucht, der auch alte Menschen verfallen sind. Während die Seidenraupenzucht nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann, bringt der Holzhandel gegenwärtig Gewinn. Aus den heimischen Kräutern könnten wertvolle Medikamente hergestellt werden, doch sind die Indianer besser dazu in der Lage als die Weißen. Die ehemalige Gastfreundschaft der Menschen hat sich in Härte und Gefühllosigkeit verwandelt. Diejenigen deutschen Auswanderer, die in Deutschland unter dem Zwang ihrer Obrigkeit leben mußten, benehmen sich in Amerika besonders schlimm.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Boltzius, Johann Martin
   De Brahm, John Gerar William
   Burckhardt, Johann Gottlieb
   Degmair, Johann
   Habersham, James
   Holcombe, Henry
   Hopkins, John
   Hubert, Johann Christoph
   Lemke, Hermann Heinrich
   O'Bern, Marc Philipp Louis
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Scott
   Shatt, Caspar C
   Triebner, Christoph Friedrich
   Urlsperger, Johann August
   Washington, George
   Wertsch, Johann Caspar
Orte:
   Amerika
   Augsburg
   Kolonie Carolina
   Charleston, SC
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   Europa
   Georgia
   Hull
   Kingston
   London
   Savannah, Ga.
   Zürich



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 02.10.2018

Stand: 02.10.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 4 : 17
Brief von Johann Ernst Bergmann an Johann Friedrich Nebe über die Konflikte zwischen Christian Rabenhorst und Christoph Friedrich Triebner.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 26.01.1802


Inhalt:
S. 47: Bergmann rechtfertigt sich für die noch bestehenden Schulden, indem er seine Ausgaben aufzählt. Er weist die Vorwürfe von Rabenhorsts Schwester wegen des Nachlasses zurück und rät, daß sich Diplomaten dieser Sache annehmen.
S. 48: Das Vermögen Rabenhorsts soll beträchtlich gewesen sein, es wurde von dessen Frau mit in die Ehe gebracht, weswegen er von ihr abhängig war. Von den aus Deutschland geschickten 649 Pfund wurde eine Plantage angelegt, die inzwischen aber öde und verlassen ist. Trotz seines Reichtums war Rabenhorst nicht glücklich, einmal wäre er fast vergiftet worden. Die einseitig negativen Darstellungen Triebners entsprechen aber nicht der Wahrheit.
S. 49: Von Rabenhorsts verstorbener Frau wird erzählt, daß sie nachts als weiße Frau auf der Plantage umhergeht und nach ihrem vergrabenen Geld sucht. Triebner hat sich während der Besetzung Ebenezers durch englische Truppen an den Anhängern Rabenhorsts gerächt, indem er Plünderungen veranlaßte und junge Männer zum Militärdienst pressen ließ. Bergmann schildert detailliert die Konfliktentwicklung zwischen Rabenhorst und Triebner.
S. 50: Triebner nutzte Rabenhorsts schlechten Ruf in London und Augsburg aus, um sich Vorteile zu verschaffen. Zu Lebzeiten von Boltzius gab es bereits Streit zwischen Rabenhorsts Frau und Lemke um die Predigerplantage, die Lemke schließlich verlassen mußte. Boltzius hat Lemke später um Vergebung gebeten. Boltzius' Freund Theobald Kieffer wurde in Savannah erschlagen, weil er sich für Gehorsam gegenüber der Obrigkeit anläßlich der Stempelakte ausgesprochen hatte. Bergmann würdigt Boltzius' Einsatz für die Gemeinde. Rabenhorst hatte zwar angenehme Umgangsformen, war aber auch eigennützig.
S. 51: Bergmann rechnet die Schulden der Gemeinde und Triebners sowie die Schulden Urlspergers gegeneinander auf. Die Gemeinde besitzt keine hohe Meinung von Urlsperger, dagegen ist Halle angesehen.
S. 52: Anläßlich der bevorstehenden Parlamentswahlen kommt es bereits zu Ausschreitungen; Bergmann bedauert, daß viele Kandidaten Atheisten sind. Er listet die 24 Provinzen Georgias, deren Einwohnerzahl (= 162.686) sowie die Anzahl der Sklaven ( = 59.406) auf.
S. 53: Die Quäker wollten 1790 die Sklaverei in den südlichen Staaten abschaffen, ohne Sklaven können diese Staaten allerdings nicht existieren. Hannah Wertsch hat sich ein drittes Mal verheiratet, doch trugen ihre Ehemänner nichts zum Wohl der Gemeinde bei. Triebner wurde begnadigt und ist wieder amerikanischer Staatsbürger. Er will dies nutzen, um einen Prozeß wegen seines Eigentums gegen die Gemeinde zu führen. In seinem Werk "Ebenezerische Todestäler" hat er jedoch geschrieben, daß ihm bereits alles in London ersetzt worden sei.
S. 54: Bergmann beschreibt das unchristliche Verhalten einiger Anhänger Triebners. Nach dem Unabhängigkeitskrieg ist Ebenezer von falschen Wanderpredigern heimgesucht worden. Bergmann berichtet über den Empfang von Bücher- und Medikamentensendungen aus Augsburg und Halle.

Bemerkungen:
Bergmann verweist auf ein Buch Triebners "Ebenezerische Todestäler".
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Bergmann, Johann Ernst
Adressat:
   Nebe, Johann Friedrich
sonstige Personen:
   Boltzius, Johann Martin
   Buhler
   Burgsdorff, Christoph Gottlob von
   Daser, Friedrich
   Dasher, John Martin, -1804
   Dasher, John Martin, 1800
   Degmair, Johann
   Dubel
   Fabricius, Sebastian Andreas
   Fincke
   Francke, Gotthilf August
   Freyermuth, (Johann) Adam
   Geresheim
   Gibbons, Thomas
   Gnan, Jacob
   Gronau, Israel Christian
   Herson, Hergen
   Hubert, Johann Christoph
   Hudson, Christopher
   Jefferson, Thomas
   Kern, Johann Peter
   Kieffer, Theobald
   King, Rufus
   Knapp, Johann Georg
   Kraft, David
   Lemke, Hermann Heinrich
   Majer, Johann August
   Meyer, Jacob
   Meyer, Juliana
   Muhlenberg, Henry Melchior
   Niemeyer, August Hermann
   O'Bern, Marc Philipp Louis
   Probst, Johann Gotthilf
   Rabenhorst, Anna Barbara
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Reiz, Wilhelm Gottlieb
   Schultz, Johann Ernst Christian
   Stoppelberg, Gottlieb Friedrich
   Treutlen, John Adam
   Triebner, Christoph Friedrich
   Urlsperger, Johann August
   Urlsperger, Samuel
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Dasher, Hannah
   Wertsch, Johann Caspar
   Ziegenhagen, Friedrich Michael
   Zübli, Johann Joachim
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg
   Stempelakte



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


 
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Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

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