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2 Einträge zu knox, william [Sonstiger]
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Signatur: AFSt/M 5 D 13
Tagebuch von Johann Martin Boltzius.


Überlieferter Titel des Autors: Amts Diarium vom 1. August

Form: AbschriftSprache: Deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, GaUmfang: 61 S.; 19,2 cm x 12,5 cm
Datum/Laufzeit: 01.08.1763-30.09.1763eingebunden: nein


Inhalt:
Verfasst in Ich- und Wir-Form; S. 1-61: August 1763: Aufgrund der günstigen Witterung gab es im Juni eine gute Roggen- und Weizenernte sowie im Juli eine reiche Apfel- und Pfirsichernte. Man erwartet auch hohe Erträge an Mais, Bohnen, Reis und Kartoffeln. Das Abspinnen der Seide in Form von Kugeln hat 6.302 Pfund Gewicht gebracht, durch deren Verkauf in Savannah eine große Summe Geldes nach Ebenezer fließt. Doch gerät gerade den Ärmsten die Seide am schlechtesten, wodurch sie keine so hohen Einnahmen haben. In Pennsylvania ist ein Traktat über die Grausamkeit des Sklavenhandels erschienen. Wenn Boltzius dieses eher gelesen hätte, wäre er bei seiner ablehnenden Haltung zur Einführung der Sklaverei in Ebenezer geblieben, die er als sündhaft und deshalb unerlaubt empfindet. Andererseits wehren sich die Schwarzen gegen ihre Besitzer, fliehen und werden kriminell. So fallen die Sünden wieder auf diejenigen zurück, die sie begangen haben. Boltzius berichtet über die Gottesdienste, Betstunden und seelsorgerlichen Besuche, die er mit Lemke und Rabenhorst durchführt sowie über die Schwierigkeiten, die aufgrund der Zersiedlung Ebenezers dabei auftreten. In Zeitungen finden sich Nachrichten aus New York, Pennsylvania und Neuengland von neuen kriegerischen Konflikten mit Indianern in Kanada, denen englische Soldaten und Zivilisten zum Opfer fallen, so daß viele Siedler ihr Land verlassen. Boltzius klagt über die Selbstüberhebung der Engländer nach den Siegen über die Spanier und Franzosen sowie über die Uneinigkeit der englischen Parteien. Die Witwe Schweighoffer ist jetzt etwa 80 Jahre alt und lebt bei ihrer Tochter, der Frau des Lehrers Paulitsch. Der oberste Richter von Georgia, William Grover, wurde vom König abgesetzt. Boltzius ist von Joseph Ottolenghe, der für die Seidenmanufaktur in Georgia verantwortlich ist, eingeladen worden, auf seiner Plantage zur gesundheitlichen Erholung die Seeluft zu genießen. Thilo spricht sich gegen den Besuch der Kirche und die Lektüre erbaulicher Bücher zu Hause aus; vor übermäßigem Hören und Lesen hätte selbst August Hermann Francke gewarnt. Boltzius kann die große Sommerhitze nicht mehr so gut wie früher ertragen; er bekommt schnell davon Kopfschmerzen, Nasenbluten und Fieberanfälle, die ihn an seinen Amtsgeschäften hindern. Schon vor einiger Zeit wurde von der Generalversammlung in Georgia ein Gesetz erlassen, das die Entheiligung des Sonntags verbietet. Diese Vorschrift soll wenigstens viermal im Jahr in der Kirche vorgetragen werden. In Wirklichkeit hält sich jedoch kaum jemand an das Gesetz. Ein anderes Gesetz, das Boltzius öffentlich bekannt machen und an die Kirchentür anschlagen sollte, untersagt die widerrechtliche Aneignung von Indianerland durch weiße Siedler. Boltzius geht auf die Eroberung des Landes südlich des Alatamaha von den Spaniern ein. Trotz mehrmaliger Bitten ist ihm die Pflicht zum Führen eines Amtstagebuches nicht erlassen worden. Die Wiederaufnahme der Berichte soll vier Funktionen erfüllen: 1. Information der "Väter" in Europa; 2. Anlass zur Fürbitte; 3. Weitergabe der Informationen an die Wohltäter; 4. Gestaltung der Antworten an die Prediger in Form von Lehr-, Ermahnungs- und Trostbriefen entsprechend der in den Tagebüchern angesprochenen Probleme. September 1763: Jeden ersten Donnerstag im Monat wird in Georgia Gerichtstag gehalten, an dem kleinere Streitigkeiten und Schulden unter acht Pfund Sterling von zwei Friedensrichtern und einigen Beisitzern aus der jeweiligen Gemeinde verhandelt werden. Größere Fälle werden vor Gericht in Savannah ausgetragen, wobei die Anwaltskosten sehr hoch sind. Von Brahm hat wiederholt an Boltzius geschrieben, der diese Korrespondenz eher als Last denn als Nutzen ansieht, da v. Brahm seine irrigen und mystischen theologischen Ansichten kundtut, ohne auf Boltzius' Gegenargumente einzugehen. Die Angestellten in Whitefields Waisenhaus haben sich unter dem Einfluß eines ehemaligen Präzeptors dieser Einrichtung zum Wiedertäufertum bekannt. Da Paulitsch seinen Lehrerberuf aufgibt, hat sich Johann Adam Treutlen bereit erklärt, dieses Amt zu übernehmen, will aber die Freiheit haben, den Unterricht so oft zu unterbrechen, wie es die Verpflichtungen seiner Kaufmannstätigkeit erfordern. Boltzius kritisiert Treutlens überheblichen Charakter. Johann Caspar Wertsch, Ehemann der Stieftochter Lemkes, hat den Handel mit Erzeugnissen der Mühlen in Ebenezer als Eigentümer erworben, doch wie andere vermögende Einwohner gibt er nichts von seinem Gewinn zur Erhaltung der Kirchen- und Schulbauten oder zur Bezahlung der Lehrer ab.

Bemerkungen:
Aktentitel: "Ebenezerisch Diarium de a[nn]o 1763"
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
sonstige Personen:
   Bogatzky, Carl Heinrich von
   Bürck, Christian
   Burgsdorff, Georg Christoph von
   Dunkenson
   Eischberger
   Eischberger, David
   Ellis
   Fetzer, Sebastian
   Fischer, Anna Dorothea
   Flörel, Hans
   Francke, Gotthilf August
   Greiner, Johann Martin
   Gronau, Hanna Elisabeth
   Grover, William
   Habersham, James
   Hammer, Peter
   Harris, Chr
   Heckel, George
   Kalcher, Ruprecht
   Kieffer, Theobald
   Klein, Johann, 1763
   Knox, William
   Kogler, Georg
   Krämer, Christoph
   Krause, Leonhardt
   Lackner, Martin, 1707-1758
   Laminit, Johann Georg
   Landfelder, Ursula
   Lemke, Hermann Heinrich
   Mayer, Johann Ludwig, 1741
   Neidlinger, Johann
   Ottolenghe, Joseph
   Paulitsch, Johann Martin
   Pletter, Hans
   Ports, Philipp
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Reuter, Simon
   Rheinländer, Johann Martin
   Rieser, Georg
   Schleich, Georg
   Schubtrein
   Schubtrein, Nicolaus
   Schweiger
   Schweighoffer, Margaretha
   Seidenschnur
   Thilo, Christian Ernst
   Treutlen, John Adam
   Urlsperger, Samuel
   Wertsch, Johann Caspar
   Whitefield, George
   Zettler, Matthias
   Ziegenhagen, Friedrich Michael
   Zoberbühler, Bartholomäus
   Zübli, Johann Joachim
Orte:
   Altamaha River
   Augsburg
   Augusta, Ga
   Louisiana
   Boston, MA
   Charleston, SC
   Ebenezer, Ga
   England
   Europa
   Florida
   Georgia
   Glasgow
   Halifax Township, Pa
   Halle (Saale)
   Maryland
   Louisiana
   New Jersey
   New York, NY
Institutionen/Sonstige:
   Waisenhaus <Savannah>
Sachbegriffe:
   Schulgebäude
   Ernte
   Seidengewinnung
   Sklavenhandel
   Gottesdienst / Evangelische Kirche
   Gemeindearbeit
   Amtsführung
   Betstunde
   Seelsorge
   Besuch
   French and Indian War
   Engländer
   Spanier
   Franzosen
   Beschwerde
   Gesundheit
   Verbot
   Säkularisierung
   Sonntag
   Landnahme
   Indianer
   Tagebuch
   Pflicht
   Schriftverkehr
   Täufer
   Honorar
   Lehrer
   Gerichtsbarkeit
   Synode


Stand: 12.04.2023

Stand: 12.04.2023


Signatur: Nachlass A. H. Francke 32/1 : 10
Fragment eines Tagebuches von Heinrich Melchior Mühlenberg.


Überlieferter Titel des Autors: Tagebuch Heinrich Mühlenbergs 1774/75 (von fremder Hand)

Form: AusfertigungSprache: Deutsch; Englisch
Ort/Provenienz: o.OUmfang: 156 S.
Datum/Laufzeit: 23.12.1774-05.03.1775
Mikrofilm-Nr.: 22, 82-159


Inhalt:
Verfasst in Wir- und Ich-Form; Bericht von H. M. Mühlenberg über seinen Aufenthalt in Ebenezer und Savannah; Abschrift von Schriftstücken in englischer Sprache; Mitteilungen über den eigenen Gesundheitszustand und das Wetter. Enthält u. a.: Aufenthalt mit seiner Ehefrau Anna Maria Mühlenberg und einer Tochter bei Christopher Frederick Triebner in Ebenezer, dessen Bezeichnung der versuchten Vergiftung von Christian Rabenhorst und seiner Frau Anna Barbara Rabenhorst durch ihre schwarze Sklavin als göttliches Gericht (S. 53 ff.); Einführung einer Kirchen- und Gemeindeordnung nach einem Entwurf H. M. Mühlenbergs (S. 57 ff.), Einwände, u. a. von C. F. Triebner gegen diesen Entwurf (S. 58 ff.); Abhaltung der Gemeindeversammlung (S. 63 ff.); Besuch der Mahl-, Stampf- und Sägemühle mit C. Rabenhorst, Angelegenheiten, diese Mühlen betreffend (S. 67 ff.); Predigerstreit zwischen C. F. Triebner und C. Rabenhorst, Anklagen gegen Rabenhorst, u. a. rechtswidrige Aneignung der Predigerplantage; Aufklärungs- und Schlichtungsbemühungen H. M. Mühlenbergs (S. 71 ff.); Obligation von H. M. Mühlenberg an die Direktoren in Europa, das Gehalt für den dritten Prediger in Ebenezer betreffend (S. 82 ff.); Ankunft von zwei Herrnhuter Missionaren für den Dienst auf den Ländereien von William Knox in Gosen (S. 91 ff.); Obligation von H. M. Mühlenberg an die Direktoren, die Versicherung eines Geldbetrages von Johann Caspar Wertsch betreffend (S. 96 ff.); Abhaltung einer Kirchenratsversammlung unter der Leitung H. M. Mühlenbergs, Beschlüsse dieser Versammlung (S. 99 ff.); Schreiben von H. M. Mühlenberg, eine Geldstiftung von J. C. Wertsch betreffend (S. 113 ff.); erneute Beschuldigungen von C. F. Triebner gegen C. Rabenhorst und H. M. Mühlenberg (S. 214 ff.); Abhaltung einer Kirchenratsversammlung, die neue Kirchen- und Gemeindeordnung betreffend sowie Wahl der Deputy-Trustees, der Aufseher und Verwalter über die Mühlanstalten (S. 127 ff.); Lob H. M. Mühlenbergs für die Lebensbedingungen der schwarzen Sklaven auf der Plantage von C. Rabenhorst (S. 141 ff.); Auszug aus der Ordnung der Jerusalem Kirche in Ebenezer (S. 145 ff.); Bemerkungen über C. Rabenhorst und dessen Ehefrau (S. 153 ff.); Abreise aus Ebenezer (S. 156 ff.). Ankunft und Aufenthalt in Savannah (S. 159); Gespräche mit dem Gouverneur James Wright, u. a. die Zionskirche und die Friedensverhandlungen mit den Indianern betreffend (S. 159 ff).; Begegnung mit Reverend Piercy, den Präsidenten des abgebrannten Waisenhauses von George Whitefield; Bemerkungen zur Bekehrung der schwarzen Sklaven durch die Herrnhuter; Kritik H. M. Mühlenbergs an Piercy (S. 174 ff.); Umgang mit Johann Joachim Zübli, Abschrift eines Briefes von J. J. Zübli an einen vornehmen Juden in Charleston (S. 180 ff.); Besuch von Anthony Stokes, Gespräch u. a. über Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff (S. 194 f.); Rückreise nach Pennsylvania per Schiff, Erlebnis eines Sturmes auf hoher See, Auflaufen des Schiffes auf eine Sandbank (S. 197 ff.); Ankunft in Philadelphia; Nachricht über den erkrankten Johann Christoph Kunze, Geburt und den Kindstod einer Tochter von ihm (S. 206); Hinweis auf eine anhängliche Kopie der Kirchen- und Gemeindeordnung (S. 207).

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Muhlenberg, Henry Melchior
sonstige Personen:
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Triebner, Christoph Friedrich
   Mühlenberg, Anna Maria, 1727-1802
   Rabenhorst, Anna Barbara
   Knox, William
   Wertsch, Johann Caspar
   Wright, James, 1716-1785
   Piercy
   Whitefield, George
   Zübli, Johann Joachim
   Leibniz, Gottfried Wilhelm
   Wolff, Christian von
   Kunze, Johann Christoph
   Stokes, Anthony
Orte:
   Ebenezer, Ga
   Savannah, Ga
   Europa
   Pennsylvania
   Philadelphia, Pa
   Charleston, SC
   Gosen, Ga
   Jerusalemkirche Ebenezer
Institutionen/Sonstige:
   Waisenhaus <Savannah>
Sachbegriffe:
   Amtsführung
   Brief
   Englisch
   Gesundheit
   Krankheit
   Wetter
   Sklavin
   Sklaverei
   Vergiftung
   Schwarze
   Kirchenordnung
   Gemeindeversammlung
   Streit
   Prediger
   Mühle
   Sägemühle
   Plantage
   Stiftung
   Geld
   Reise
   Schiffsreise
   Besuch
   Gespräch
   Geburt
   Tod
   Mediation
   Konfliktlösung



Literatur:
Hermann Winde: Die Frühgeschichte der lutherischen Kirche in Georgia, Halle 1960, S. 57- 65.

Benutzung: Fotoaufträge für den Francke-Nachlass sind grundsätzlich unter Angabe des Bestands, der Kapsel- und Mappennummer sowie der Mikrofilm- und Aufnahmenummer an die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz zu richten. Nur dort sind die Originale der Handschrift einsehbar.

Stand: 13.01.2022


 
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Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

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