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7 Einträge zu rott, georg bartholomaeus [Sonstiger]
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Signatur: AFSt/M 5 A 1 : 28
Brief von Johann Martin Boltzius und Israel Christian Gronau an Samuel Urlsperger über das Verhalten der Salzburger Emigranten und die schlechte Behandlung durch die Schiffsbesatzung.


Form: AbschriftSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Dover
Datum/Laufzeit: 22.12.1733


Inhalt:
S. 136: Kommissar v. Reck gestattete es Boltzius und Gronau nicht, nach ihrer Ankunft in Dover nach London zu reisen. Boltzius und Gronau berichten über den Eifer der Salzburger Emigranten bei der Aneignung der evangelischen Lehre. Die Auswanderer sind Gott dankbar, obwohl sich die Schiffsbesatzung ihnen gegenüber mutwillig und boshaft verhält. Boltzius und Gronau ermutigen die Emigranten durch Lehren aus dem Leben Christi und durch die biblischen Überlieferungen über das Volk Israel in der Wüste.
S. 137: Boltzius und Gronau unterrichten einige Salzburger im Lesen. Die Salzburger verhalten sich gut, doch einige Auswanderer aus anderen Gebieten, z. B. Rott und seine Frau, sind streitsüchtig, eigennützig und herrschsüchtig. Von Reck beabsichtigt, auch Piemonteser nach Georgia zu führen. Ein Franzose wurde an Bord des Schiffs genommen, wodurch Unannehmlichkeiten entstanden sind. Die junge Frau des aus London eingetroffenen Lehrers führt sich ungehörig auf.
S. 138: Boltzius und Gronau haben für ihre Reise nach Rotterdam etwa 250 Reichstaler ausgegeben. Dafür bitten sie die SPCK um Verständnis.
S. 139: Boltzius und Gronau schildern in einem Postskript ausführlich, daß die Salzburger durch den Schiffskapitän Frey schlecht behandelt und nur mangelhaft mit Lebensmitteln versorgt werden. Frey ist ein "barbarischer und unbarmherziger Mann, der seinen Hund lieber hat als einen christlichen Menschen".

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
   Gronau, Israel Christian
Adressat:
   Urlsperger, Samuel
sonstige Personen:
   Frey, Tobias
   Newman, Henry
   Rott, Georg Bartholomäus
   Schumacher, 1733
   Ziegenhagen, Friedrich Michael
Orte:
   Amerika
   Augsburg
   Dover
   London
   Rotterdam
Sachbegriffe:
   Salzburger Exulanten
   Leseunterricht
   Kapitän



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 D 1: 1, S. 68-87
Tagebuch von Johann Martin Boltzius und Israel Christian Gronau.


Überlieferter Titel des Autors: Continuatio Diarii

Form: AbschriftSprache: Deutsch
Ort/Provenienz: Charleston, SC; Savannah, GaUmfang: 20 S.; 34,5 cm x 21,3 cm
Datum/Laufzeit: 06.03.1734- 22.03.1734eingebunden: nein


Inhalt:
Verfasst in der Wir-Form; Ausflug vom Schiff auf einer Schaluppe nach Charleston mit der Absicht, Amtskleider anfertigen zu lassen; Bemerkungen über Charleston, u. a.: Gebrauch von Papiergeld in ganz Carolina, Bevölkerungsmehrheit von schwarzen, nichtmissionierter Sklaven, Verhältnis der Anabaptisten und Quäcker zu den Lutheranern, Begegnung mit J. E. Oglethorpe, dessen Bericht über die Indianer, Lebensmittelwohltaten für die an Bord des Schiffes zurück gebliebenen Salzburger Emigranten (03.03.1734). Weiterreise entlang der Küstenlinie Georgias (10.03.17 34 ff.); Ankunft und Empfang in Savannah; wiederholte Klage über das schlechte Verhalten von Georg Bartholomäus Rott sowie Christoph und Juliane Ortmann (12.03.1734 f.); erste Begegnung mit den Indianern, ausführlicher Bericht über deren Lebensumstände und Lebensweise, Aufforderung von J. E. Oglethorpe an J. M. Boltzius und I. C. Gronau, die Indianer zu missionieren und dafür deren Sprache zu erlernen (14., 15., 19.03.1734); Ausführungen zur Lebensweise der Siedler und zur Stadt Savannah (17.03.1734); Reise von einem, namentlich nicht genannten der beiden Prediger nach Purrysburg zu den dort ansässigen Lutheranern (19.03.1734); Abreise von J. E. Oglethorpe nach London, Übergabe des Tagebuchs und von Briefen an ihn zur Mitnahme nach Europa (22.03.1734).

Bemerkungen:
Titel nicht von der Hand des Autors: "Diaria des Herrn Bolzii in Copia"
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
   Gronau, Israel Christian
sonstige Personen:
   Rott, Georg Bartholomäus
   Ortmann, Christoph
   Ortmann, Juliana
   Oglethorpe, James Edward
Orte:
   Charleston, SC
   Kolonie Carolina
   Georgia
   Savannah, Ga
   Purrysburg, SC
   London
   Europa
Sachbegriffe:
   Ausflug
   Amtstracht
   Papiergeld
   Bevölkerung
   Sklave
   Täufer
   Quäker
   Lutherische Kirche
   Indianer
   Reise
   Lebensbedingungen
   Alltag
   Post


Editionen:
Wiedergabe einer redigierten Fassung dieses Tagebuchs siehe Urlsperger, Samuel (Hg.): Ausführliche Nachricht von den Saltzburgischen Emigranten, die sich in America niedergelassen haben [...], Halle 1735, S. 77-91.;
Teilweise Wiedergabe der redigierten Tagebuchfassung in englischer Übersetzung siehe Jones, George Fenwick/Hahn, Marie (Hg.): Detailed Reports on the Salzburger Emigrants who settled in America ... Edited by Samuel Urlsperger, Vol. three, Athens 1972, S. 310-314.

Stand: 11.10.2018


Signatur: AFSt/M 5 C 4 : 25
Brief von Johann Martin Boltzius und Israel Christian Gronau an Samuel Urlsperger über die Ankunft der Emigranten in Georgia und das Verhalten v. Recks während der Überfahrt.


Form: AbschriftSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Savannah, Ga.
Datum/Laufzeit: 22.03.1734


Inhalt:
S. 83: Die meisten Emigranten sind am 12. März gesund in Georgia angekommen. Einige allerdings sind auf der Seereise erkrankt. Da es ihnen vorübergehend an einem Schiffslotsen mangelte, mußten sie vor Charleston einige Tage verweilen. Den Trustees mögen vielleicht die genauen Berichte über die Reise, die Boltzius und Gronau nach Deutschland schickten, nicht gefallen, doch dienen sie u.a. zur Information der künftig noch zu erwartenden Salzburger Glaubensflüchtlinge.
S.84: Der Kommissar v. Reck ist an einigen Widrigkeiten auf der Reise schuld, da er keine hinreichende Vorsorge für die Versorgung der Emigranten auf dem Schiff getroffen hat. Auch setzte er sich nicht beim Kapitän für bessere Unterbringung und Versorgung der Emigranten auf dem Schiff ein. Dennoch übten sich die Passagiere in Geduld, sie verwiesen z. B. bei Wassermangel auf das "Wasser des Lebens" aus dem Evangelium. Boltzius und Gronau berichten, daß der künftige Weg Zwifflers ungewiß bleibt, da er sich noch zu sehr an der eigenen Gerechtigkeit orientiert. Von Reck hat den guten Vorsatz gefaßt, nicht eher wieder abzureisen, bis er sich zu Gott bekehrt hat und der Vergebung seiner Sünden gewiß ist; allerdings läßt er sich immer wieder vom guten Weg ablenken. Den Anhängern Rotts und der Frau des Schulmeisters Ortmann ist in ihrem gottlosen Verhalten kaum mehr zu helfen. Boltzius und Gronau erbitten von Urlsperger den Rat, wie man künftig ein Tagebuch einzurichten und ob man beim Aufschreiben bestimmter Dinge vorsichtiger zu sein hat.

Bemerkungen:
Enthält Korrekturen.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
   Gronau, Israel Christian
Adressat:
   Urlsperger, Samuel
sonstige Personen:
   Ortmann, Christoph
   Ortmann, Juliana
   Reck, Philipp Georg Friedrich von
   Rott, Georg Bartholomäus
   Zwiffler, Johann Andreas
Orte:
   Amerika
   Charleston, SC
   Dover
   Georgia
   Rotterdam
   Savannah, Ga.



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 D 1: 1, S. 88-115
Tagebuch von Johann Martin Boltzius und Israel Christian Gronau.


Überlieferter Titel des Autors: Continuatio Diarii

Form: AbschriftSprache: Deutsch
Ort/Provenienz: Savannah, Ga; Ebenezer, GaUmfang: 28 S.; 34,5 cm x 21,3 cm
Datum/Laufzeit: 23.03.1734- 14.05.1734eingebunden: nein


Inhalt:
Verfasst in der Wir-Form; Würdigung der Verdienste von J. E. Oglethorpe (23.03.1734); Bestrafung eines Mannes wegen Sodomie, Ausbruch der roten Ruhr in Savannah (24., 15.03.1734); Prozess gegen Kapitän Frey wegen dessen Fehlverhalten gegenüber den Salzburger Emigranten; Freude über die Entscheidung J. E. Oglethorpes, den vorgesehenen Siedlungsort der Salzburger, Ebenezer zu nennen (26.03.1734); Unterricht der Kinder der Salzburger und die damit verbundenen Probleme, u. a. der Mangel an Lehrbüchern (30.03.1734); Verschiffung des Hausrates der Salzburger nach Ebenezer (02.04.1734); Dankbarkeit gegen einen jüdischen Gönner in Savannah (03.04.1743); erzwungener Aufenthalt der Salzburger in Haberkorn wegen Unpassierbarkeit des Landweges nach Ebenezer, Ausbau dieses Weges (07.04.1734 ff.); Feier des Karfreitags (12.04. 1734); Tod des Salzburger Emigranten Lackner, Gründung einer Armenkasse aus dessen Nachlass (13., 16.04.1734); Eintreffen der ersten Salzburger in Ebenezer, Herstellung von Halbbier aus grünen Tannenzapfen (19., 20.04.1734); Bitte von Georg Bartholomäus Rott um Wiederaufnahme bei den Salzburgern; Vorschlag von J. M. Boltzius zur Einsetzung eines Generalkatecheten nach dem Vorbild der Grafschaft Wernigerode (21.04.1734); Wunsch der Gemeinde in Purrysburg nach seelsorgerischer Betreuung (22.04.1734); Geschenk von Kühen an die Salzburger Emigranten (24.04.1734); Bemerkungen über Klapperschlangen (27.04.1734); Briefliche Zusicherung der weiteren Unterstützung der Salzburger durch J. E. Oglethorpe, u. a. Geschenk von Kleinvieh; Eintreffen von J. M. Boltzius in Ebenezer (07.05.1734); Ausbruch der Ruhr in Haberkorn und Ebenezer (08.05.1734); Bau einer geeigneten Unterkunft für J. M. Boltzius und I. C. Gronau (09.05.1734); Antritt der Rückreise von Kommissar von Reck nach Europa, Mitnahme von Briefen nach Europa und Pennsylvania (14.05.1734).

Bemerkungen:
Titel nicht von der Hand des Autors: "Diaria des Herrn Bolzii in Copia"
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
   Gronau, Israel Christian
sonstige Personen:
   Frey, Tobias
   Oglethorpe, James Edward
   Rott, Georg Bartholomäus
   Reck, Philipp Georg Friedrich von
   Lackner
Orte:
   Savannah, Ga
   Ebenezer, Ga
   Georgia
   England
   Pennsylvania
   Purrysburg, SC
   Deutschland
   Wernigerode
   Europa
Sachbegriffe:
   Verdienst <Ethik>
   Ruhr <Medizin>
   Krankheit
   Salzburger Exulanten
   Siedler
   Unterricht
   Lehrbuch
   Lehrmittel
   Straßenzustand
   Ostern
   Brauerei
   Stellenbesetzung
   Katechet
   Kuh
   Schlangen
   Unterstützung
   Hausbau
   Rückreise
   Nutztiere
   Sodomie
   Epidemie
   Prozess
   Erbschaft
   Fürsorge


Editionen:
Wiedergabe einer redigierten Fassung dieses Tagebuchs siehe Urlsperger, Samuel (Hg.): Ausführliche Nachricht von den Saltzburgischen Emigranten, die sich in America niedergelassen haben [...], Halle 1735, S. 91-115.;
Teilweise Wiedergabe der redigierten Tagebuchfassung in englischer Übersetzung siehe Jones, George Fenwick/Hahn, Marie (Hg.): Detailed Reports on the Salzburger Emigrants who settled in America ... Edited by Samuel Urlsperger, Vol. three, Athens 1972, S. 314-321.

Stand: 25.08.2023


Signatur: AFSt/M 5 A 1 : 38
Brief von Johann Martin Boltzius und Israel Christian Gronau an Gotthilf August Francke über die Schwierigkeiten bei der Besiedlung Ebenezers sowie ihr Verfahren bei der Briefübermittlung nach England und Deutschland.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 06.05.1734


Inhalt:
S. 167: Boltzius und Gronau teilen Francke mit, daß sie nach ihrer Ankunft in Amerika am 7. März [1734] und der Weiterfahrt nach Charleston ihr Tagebuch an Ziegenhagen geschickt haben. Sie haben Ziegenhagen gebeten, die Aufzeichnungen nach Deutschland weiterzuleiten. Den letzten Teil des Tagebuchs sowie einige Briefe geben sie Oglethorpe nach England mit.
Falls Briefe verlorengehen, können sie diese aus ihren Entwurfsbüchern kopieren.
Kommissar v. Reck hat vor, nach Deutschland zu reisen und dort auch Halle zu besuchen.
Sie beurteilen v. Reck nun sehr positiv.
In einer Anmerkung erbitten sich Boltzius und Gronau aus Deutschland Medikamente und Leinen, um daraus Handtücher, Tischtücher und Servietten machen zu können.
S. 168: Einer von ihnen wird v. Reck bis nach Charleston begleiten, doch nicht bis nach England, da sie die Gemeinde noch nicht für längere Zeit verlassen können. Der Transport von Lebensmitteln und Waren nach Ebenezer gestaltet sich schwierig, da nicht bekannt ist, ob es eine Flußverbindung zum Fluß Savannah gibt. Daher müssen die Dinge z.T. beschwerlich auf dem Landweg befördert werden.
S. 169: Bei dieser Arbeit haben sich die Salzburger die Kleidung zerrissen, Boltzius und Gronau bitten die Trustees um neue Kleidungsstücke.
Die Salzburger arbeiten schwer, sie müssen Bäume fällen und Häuser bauen.
Zur Bereitung von Mahlzeiten sollen Salzburger Frauen angeleitet werden.
Auf Anweisung von Oglethorpe sollen für Boltzius und Gronau jeweils ein eigenes Haus, weiterhin eine Kirche, eine Schule und zwei Lagerhäuser gebaut werden.
S. 170: Bisher wohnen die Pastoren in einer eigenen kleinen Hütte, die Salzburger in einer anderen.
Indianische Familien nutzen vorläufig noch die Vorteile, die ihnen der Ort Savannah bietet, wollen aber möglicherweise später in Ebenezer wohnen.
Boltzius und Gronau bitten, bestimmte Teile ihres Tagebuchs, die das Leben und die Sitten der Engländer betreffen, nicht zu veröffentlichen.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
   Gronau, Israel Christian
Adressat:
   Francke, Gotthilf August
sonstige Personen:
   Baumgarten, Siegmund Jakob
   Bötticher, Jacob Gottfried
   Burgsdorff, Georg Christoph von
   Cellarius, Ludwig Johann
   Goetze, Henriette Rosine
   Mischke, Johannes
   Oglethorpe, James Edward
   Ortmann, Christoph
   Reck, Philipp Georg Friedrich von
   Rott, Georg Bartholomäus
   Ziegenhagen, Friedrich Michael
   Zwiffler, Johann Andreas
Orte:
   Abercorn
   Amerika
   Asien
   Kolonie Carolina
   Charleston, SC
   Deutschland
   Dover
   Ebenezer, Ga
   England
   Europa
   Georgia
   Halle (Saale)
   Pennsylvania
   Savannah, Ga.



[ Digitale Sammlungen ]

Stand: 02.10.2018

Stand: 02.10.2018


Signatur: AFSt/M 5 A 1 : 49
Brief von Johann Martin Boltzius und Israel Christian Gronau an Gotthilf August Francke über die Situation in den evangelischen Gemeinden Pennsylvanias sowie über die Fehler bei der Ortswahl für die Ansiedlung Ebenezer.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: [12.12.]1734


Inhalt:
S. 231: Boltzius und Gronau haben Franckes Brief vom 23.07.1734 am 23.11.1734 erhalten. Sie denken oft an das Waisenhaus in Halle. Da sie in Georgia keinen Menschen haben, der ihnen christlichen Zuspruch geben kann, freuen sie sich über die Briefe von Francke und dessen Anteilnahme sehr.
S. 232: Wegen der umfangreichen Gemeindearbeit haben sie noch keine Zeit und Gelegenheit gehabt, die indianische Sprache zu lernen. Im Sommer wurden sie von Hitze und Ungeziefer geplagt, jetzt im Winter werden sie durch starken Frost und das Fehlen von Öfen daran gehindert, Englisch zu lernen. Herr Ortmann wurde als Lehrer für die Schulkinder hinzugezogen.
S. 233: Die Indianer kommen von Zeit zu Zeit nach Ebenezer und besuchen den Gottesdienst. Der Indianermission steht entgegen, daß die Indianer nicht seßhaft, sondern ein Nomadenvolk sind, und daß sie geregelte Arbeit für unwürdige Sklaverei halten. Boltzius und Gronau sorgen sich vor allem um die Kinder der Salzburger Gemeinde, für die sich mehr tun ließe, wenn man für ihr Essen und Trinken selbst sorgen könnte. Ihre Eltern sind zum größten Teil selbst bedürftig und müssen aus dem Lagerhaus [= Store-Haus] in Savannah versorgt werden. Sie wollen für drei Waisenkinder und für arme Kranke ein Haus erbauen lassen, das gleich neben Boltzius' Wohnung stehen soll.
S. 234: Boltzius und Gronau berichten Francke, was sie über die Gemeinden in Pennsylvania gehört haben: Sehr viele Einwohner sind evangelisch, vor allem in Philadelphia gibt es aber viele andere Glaubensgemeinschaften. Bisher waren keine tüchtigen Pastoren in den Gemeinden tätig. Viele Einwohner ändern ihre Glaubensrichtung, um berufliche Vorteile zu erhalten. Einige Gemeinden könnten einen Pfarrer selbst versorgen, ...
S. 235: ... da es dort Lebensmittel wie in Deutschland zu kaufen gibt. Caspar Steber wurde als Pastor ordiniert, bevor J. Chr. Schultze nach Deutschland abreiste. Er prozessiert jetzt gegen seine Gemeinde, weil sie ihm sein Gehalt nicht zahlen will. Generell weigern sich die Gemeinden, sich verbindlich zu den Gehältern ihrer Prediger zu äußern. Die Eigentümer und Vornehmen des Landes sind meistens Quäker und werden den Bau von Kirchen und die Berufung von Predigern eher fördern als hindern. Penn hat Bescheinigungen über Kollekten ausgestellt, die in England und Deutschland für die Gemeinden in Pennsylvania gesammelt werden sollen. Er erklärte die Dokumente jedoch für ungültig, nachdem er von Schöner informiert wurde, daß Schultze und Weisiger möglicherweise Betrügereien begangen haben.
S. 236: Die SPCK wird daher selbst die Kollekten durchführen. Weisiger soll eine Frau in Deutschland haben und außerdem in Philadelphia verheiratet sein. Boltzius und Gronau geben weitere Verfehlungen Schultzes in der Amtsführung wieder.
S. 237: Es gibt sehr wenige tüchtige Lehrer in Pennsylvania. Boltzius und Gronau schildern die unbefriedigenden Zustände in verschiedenen Orten Pennsylvanias.
S 238: Die bisherigen Pastoren im Gebiet von New York sind vorrangig aus Bremen geschickt worden. Über die wirtschaftliche Situation in Ebenezer schreiben Boltzius und Gronau, daß sich der Boden zunehmend als unfruchtbar erweist.
S. 239:In einem Postskriptum berichten sie über Fehler bei der Ortswahl für die Ansiedlung Ebenezer und über die Wünsche nach einer Umsiedlung: Anfangs war den Salzburgern das Land als fruchtbar beschrieben worden. Später erkannten sie, daß dort Sandböden vorherrschten. Die Engländer erklärten ihnen, daß in Westindien ein Boden fruchtbar ist, wenn darauf Eichen und andere harte Bäume wachsen, wo aber [wie in Ebenezer] Fichten und Kiefern stehen, ist er zu nichts nütze. Von den verschiedenen Samen ist fast keiner aufgegangen. Die wenigen Keimlinge sind zum größten Teil verdorben. Die Ursache dafür ist vor allem in der Trockenheit und in den schlechten Bodenverhältnissen zu suchen.
S. 240: Auch im Hinblick auf die Lebensmittelversorgung aus dem Store-Haus ist die Lage von Ebenezer ungünstig. Der Ort liegt weit von Savannah entfernt, und die Salzburger müssen die Waren über schwer zugängliche Wege transportieren. Die Salzburger hatten keine Wahl bei der Ortssuche, da ihnen diese Gegend von Oglethorpe zugewiesen wurde. Sie haben sich an den Bürgermeister Causton mit der Bitte gewandt, neue Auswanderer in fruchtbareren Gebieten am Fluß Savannah anzusiedeln, damit die Salzburger später selbst dorthin umziehen können. Causton will jedoch erst einen Bericht an Ziegenhagen und die Trustees in England schicken. Die SPCK dagegen ist von der guten Qualität des Bodens überzeugt. In Georgia wird erzählt, die Salzburger wären faul, würden nur beten, und Boltzius und Gronau würden sie durch ihre Gottesdienste und Betstunden an der Arbeit hindern.
S. 241: Durch die fortgesetzten Klagen könnten viele weitere Salzburger abgehalten werden, nach Georgia zu kommen. Von einer Umsiedlung haben Boltzius und Gronau keine persönlichen Vorteile, da sie sich bereits gut in Ebenezer eingerichtet haben. Sie könnten aber ihren Amtspflichten besser nachkommen, wenn sie näher am Fluß Savannah wohnen würden.
S. 242: Wenn eine Umsiedlung notwendig wird, könnte allerdings der Ruf Oglethorpes leiden, der die erste Ansiedlung der Salzburger Emigranten vorbereiten sollte. Da jedoch allgemein die Ansicht besteht, die Salzburger hätten sich das Land selbst ausgesucht, könnte sich Oglethorpe großzügig zeigen, indem er die Fehler der Salzburger korrigiert und ihnen eine andere Gegend zuweist.
S. 243: Herr Rott und seine Frau wurden von den Trustees aus der Gemeinde entfernt. Ortmann und seine Leute führen ein Leben nach Gottes Wort. Boltzius und Gronau möchten die "Hallischen Zeitungen" sowie die Fortsetzungen der "Ostindischen Missionsberichte" und die "Beiträge zum Bau des Reichs Gottes" ab der 16. Fortsetzung haben.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
   Gronau, Israel Christian
Adressat:
   Francke, Gotthilf August
sonstige Personen:
   Birckenmeier
   Causton, Thomas
   Dieren, Johann Bernhard van
   Freylinghausen, Johann Anastasius
   Muselbach
   Oglethorpe, James Edward
   Ortmann, Christoph
   Penn, William
   Quincy, Samuel
   Reck, Philipp Georg Friedrich von
   Rott, Georg Bartholomäus
   Schöner, Johann Daniel
   Schultze, Johann Christian
   Stöver, Johann Caspar, 1707-1779
   Urlsperger, Samuel
   Vat, Jean
   Ziegenhagen, Friedrich Michael
Orte:
   Albany, NY
   Blue Mountain, Pa
   Bremen
   Conestoga, Pa
   Tulpehocken, Pa
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   England
   Germantown, Pa
   Hackensack, NJ
   Halle (Saale)
   Heidelberg
   Niederlande
   Oley, Pa
   London
   New York, NY
   Pennsylvania
   Philadelphia, Pa
   Raritan, NJ
   Preußen
   Purrysburg, SC
   Savannah, Ga
   Schweden


Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 D 1: 2, S. 208-241
Tagebuch von Johann Martin Boltzius und Israel Christian Gronau.


Überlieferter Titel des Autors: I[n] N[omine] J[esu] Im Neuen Jahrs-Tage.

Form: AbschriftSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, GaUmfang: 33 S.; 21,0 cm x 17,5 cm
Datum/Laufzeit: 01.01.1735-08.02.1735eingebunden: nein


Inhalt:
Verfasst in Wir-Form; Bericht über die Alltagsbegebenheiten und die Lebensumstände der Gemeindemitglieder in Ebenezer. Enthält auch: Ankunft von weiteren 49 Salzburger Emigranten in Savannah und Ebenezer; Klage über Georg Bartholomäus Rott und seine Frau Maria Barbara Rott (01., 07.01.1735); Lob für das christliche Verhalten von Johann Andreas Zwiffler und seiner Frau (12., 17., 22.01.1735); Besuch von Daniel Weisiger in Ebenezer, dessen Rückreise nach Pennsylvania (14., 15.01.1735); Vorwürfe gegen den Kommissar Jean Vat (15.01.1735); Ankunft von Büchern und eines Briefes von Samuel Urlsperger (20., 27.01., 01.02.1735); Wunsch der neuangekommen Salzburger, mit dem Ackerbau zu beginnen (28.01.1735); Entschluss, Ebenezer für die neuen Salzburger zu erweitern (30.01.1735); Wunsch von J. M. Boltzius nach Bau einer Kirche in Ebenezer (02.02.1735); Weisung von James Edward Oglethorpe und Thomas Causton an die Salzburger, ihre Ackerflächen gemeinsam zu bearbeiten (07.02.1735); Absendung von Briefen und des Tagebuches über Savannah nach London (08.02.1735).

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
   Gronau, Israel Christian
sonstige Personen:
   Rott, Georg Bartholomäus
   Rott, Maria Barbara
   Zwiffler, Johann Andreas
   Weisiger, Daniel
   Urlsperger, Samuel
   Oglethorpe, James Edward
   Causton, Thomas
   Vat, Jean
Orte:
   Ebenezer, Ga
   Savannah, Ga
   Purrysburg, SC
   Abercorn, Ga
   London
   Deutschland
   Pennsylvania
   Charleston, SC
   Gravesend (Kent)
   Rotterdam
   Pennsylvania
Institutionen/Sonstige:
   Salzburger Exulanten
Sachbegriffe:
   Lebensbedingungen
   Alltag
   Gemeindearbeit
   Salzburger Exulanten
   Beschwerde
   Lob
   Rückreise
   Buch
   Briefsendung
   Ackerbau
   Kirchengebäude
   Tagebuch
   Schriftverkehr
   Befehl
   Vorwurf


Editionen:
Eine redigierte Fassung dieses Tagebuchs befindet sich in: Urlsperger, Samuel (Hg.): Erste Continvation von den Saltzburgischen Emigranten, die sich in America niedergelassen haben [...], Halle 1738, S. 283-294.;
Eine teilweise Wiedergabe der redigierten Tagebuchfassung in englischer Übersetzung befindet sich in: Jones, George Fenwick/Hahn, Marie (Hg.): Detailed Reports on the Salzburger Emigrants Who settled in America ... Edited by Samuel Urlsperger, Vol. two, 1734-1735, Athens 1969, S. 30-44.

Stand: 13.09.2018


 
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