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3 Einträge zu alerheim
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Signatur: AFSt/M 5 C 5 : 67
Bericht von Johann Göbel über eine Befragung Salzburger Emigranten zu den Hintergründen ihrer Auswanderung.


Form: AbschriftSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Alerheim
Datum/Laufzeit: 08.08.1732


Inhalt:
S. 615: Nach der Ankunft von 813 Salzburger Emigranten in Alerheim befragte Göbel einige Männer unter ihnen über die Hintergründe ihrer Auswanderung. Die Salzburger sind aus ihrem Vaterland gegangen, weil sie den katholischen Aberglauben, wie die Seligmachung durch Maria, die Fürbitte durch die Heiligen, die Gebote des Papstes etc., ablehnen. Um Christi willen verlassen sie gern ihre Heimat.
S. 616-617: Aus dem Vergleich der Bibel mit den päpstlichen Gesetzen haben die Auswanderer die Falschheit der katholischen Lehre erkannt. Daher ist ihnen auch das Lesen der Bibel verboten worden. Ansonsten stimmten ihre Aussagen mit den Ergebnissen der Befragung in Harburg überein. Es werden Beispiele für die Trennung von Familien aufgeführt.
S. 618: In dem Transport befinden sich auch ein 71jähriger blinder Mann, der aus Religionsgründen seine Frau verlassen hat, sowie eine 84jährige Witwe. Urlsperger hat den einen Tag länger in Augsburg bleibenden Emigranten jeweils einen halben Gulden austeilen lassen und verwendet auch aus England überwiesenes Geld für die Salzburger.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Göbel, Johann
sonstige Personen:
   Blaum, Margaretha
   Brandstetter, Christoph
   Brandstetter, Hanns
   Burgschweiger, Catharina
   Enzinger, Ursula
   Gstatter, Philipp
   Hoffer, Sabina
   Hopfengärtner, Margaretha
   Hopfengärtner, Matthes
   Illensteiner, Phililpp
   Maurer, Oswald
   Maurer, Veit
   Moßlechner, Hanns
   Rheinbacher, Lorenz
   Röschenberger, Margaretha, Schauer, Philipp Jacob
   Schwarzeberger, Simon
   Steiner, Hanns
   Steiner, Magdalena
   Urlsperger, Samuel
   Wexelberger
   Wiedmaser, Anna
   Wiedmaser, Margaretha
   Wiedmaser, Michael
   Zehendhoffer, Margaretha
Orte:
   Alerheim
   Augsburg
   Bayern
   Deissendorf
   England
   Salzburg
   Zell
   Zillerstadt


Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 C 4 : 82
Bericht über Fragen und Antworten zu Unterdrückung und Auswanderung der Salzburger Protestanten.


Form: AbschriftSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Alerheim
Datum/Laufzeit: 16.08.1732


Inhalt:
S. 264: Der Verfasser hat bei der Ankunft von 850 Salzburgern in Alerheim 50 bis 60 Männer zu sich bestellt und ihnen 14 Fragen vorgelegt. Diese werden zusammen mit den Antworten im Bericht wiedergegeben: Die Salzburger verlassen aus Religionsgründen das Land. Die katholische Religion ist falsch, da in ihr das Wort des Papstes mehr gilt als Gottes Wort. Die Lehre von der Anrufung der Heiligen wird von den Emigranten abgelehnt. Das heilige Abendmahl wird von den Katholiken nicht richtig erteilt.
S. 265: Ihr Wissen, wie man sich gegenüber Gott und den Menschen verhalten muß, haben sich die Salzburger aus der Bibel und den evangelischen Büchern angeeignet. Personen, die im Besitz solcher Bücher waren, wurden bestraft. Daher sind die Bücher oft versteckt und Gottesdienste nur heimlich durchgeführt worden. Entdeckte Bücher wurden verbrannt. Die evangelischen Bücher brannten sehr langsam; als ein Dechant probehalber ein katholisches Buch in die Flammen warf, brannte es dagegen wie Zunder. Auf Beschluß einer eingesetzten Kommission wird erst seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr so hart gegen das Lesen evangelischer Bücher vorgegangen. Ein Salzburger berichtete, wie er wegen des Besitzes evangelischer Bücher zu einer Geldstrafe verurteilt wurde und als Rädelsführer in Radstadt im Gefängnis sitzen mußte.
S. 266: Es ist den Salzburgern nicht schwergefallen, ihr Vaterland sowie ihr Hab und Gut zu verlassen, da sie darauf vertrauten, daß Gott sie an einen Ort bringt, wo sie nur ihn anbeten können. Sie haben nicht mit Sicherheit gewußt, ob der König von Preußen sich ihrer annehmen würde. Nachdem sie sich offen zur evangelischen Religion bekannt haben, sind die Salzburger bereits seit über einem Jahr nicht mehr in die katholische Kirche gegangen. Die im Lande bleibenden Bewohner müssen einen Eid auf die katholischen Lehren schwören.
S. 267: Zwar ist schon vor einem Jahr angekündigt worden, daß alle Anhänger eines nicht rein katholischen Bekenntnisses das Erzbistum verlassen müssen, doch hatten die Salzburger noch Hoffnung, daß ihnen möglicherweise Gewissensfreiheit gewährt würde. Inzwischen sind sie durch die Gerichtsdiener aufgefordert worden, das Land innerhalb von 14, 8 oder sogar noch weniger Tagen zu verlassen. Eine große Anzahl Salzburger ist bereits ausgewandert. Die Protestanten mußten für die kaiserlichen Soldaten Frondienste leisten und Abgaben entrichten, während die Katholiken davon befreit waren. Die Auswanderer werden daran gehindert, ihre Kinder oder andere Verwandte mitzunehmen.
S. 268: Bei der Stadt Salzburg verlangte ein Kommissar von den 900 Auswanderern jeweils einen halben Gulden Kopfgeld. Davon brachte er nach einer Weile 40 Gulden als Wegegeld zurück, doch erwarteten er und der Gerichtsdiener eine Entschädigung für ihre Mühe. Sie erhielten 10 bzw. 5 Gulden, so daß den Emigranten 25 Gulden übrig blieben.
S. 269: In Bayern müssen die Auswanderer nicht nur für Lebensmittel und Wasser, sondern auch für eine Übernachtungsstelle auf der bloßen Erde und für Transportkosten bezahlen. Wer kein Geld hat, für den müssen die anderen mit aufkommen.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


sonstige Personen:
   Bacher, Hans
   Bacher, Joseph
   Bacher, Maria
   Bacher, Philipp
   Brandlinger, Barbara
   Brandstätter, Anna
   Brandstätter, Bartholomäus
   Brandstätter, Johann
   Brandstätter, Joseph
   Brandstätter, Magdalena
   Brandstätter, Maria
   Brandstätter, Martin
   Buchbaum, Adam
   Friedrich Wilhelm I., Preußen, König
   Fromm, Rosina
   Gründler, Margaretha
   Haßlinger Barbara
   Hopfgarten, Hans
   Hundrieser, Hans
   Hundrieser, Sybilla
   Hutdecker, Maria
   Lämmerhöfer, Zacharias
   Langbrantner
   Langecker, Magdalena
   Leichner, Christina
   Leichner, Georg
   Leichner, Johanna
   Leophar, Georg
   Liebenheimml
   Meyerhofer, Maria
   Moser, Matthias
   Moser, Michael
   Motzel, Franz
   Neukamm, Gertraudt
   Palfner, Veit
   Reichhoff, Ruprecht
   Schindelmoser, Bartholomäus
   Schindelmoser, George
   Schindelmoser, Gertraudt
   Schindelmoser, Joseph
   Siebenrühmer, Maria
   Sinnhuber, Georg
   Sinnhuber, Margaretha
   Sinnhuber, Maximilian
   Steiner, Maria
   Steiner, Salome
   Steiner, Ursula
   Urlreuter, Catharina
   Urlreuter
   Margarethe
   Urlreuter, Simon
   Wagner, Maria
   Wagner, Paul
   Wagner, Simon
   Wibner, Hans
Orte:
   Alerheim
   Bayern
   Elenberg
   Goldegg
   Lastendorf
   Oberschadau
   Preußen
   Radstadt
   St. Johann
   St. Veit
   Werfen


Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 C 5 : 42
Brief von Johann Göbel an Christian v. Herold, mit dem er ihm Berichte über Salzburger Emigranten zusendet.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Oettingen i. Bay
Datum/Laufzeit: 28.08.1732


Inhalt:
S. 531: Göbel dankt für Herolds Zuschrift, kennt die erfreulichen Umstände der Aufnahme von Salzburger Emigranten im Schloß Gotha aber bereits aus der Zeitung. Er hat sogar kaum Zeit übrig, um an den König von Preußen und an Danckelmann zu schreiben, so daß er erst jetzt dazu kommt, Herolds Wunsch nach Berichten zu erfüllen. Göbel sendet ihm daher vier Protokolle, einen Bericht an den König über einen als Soldaten angeworbenen Salzburger, ...
S. 532: ... eine Beschwerde über das Verhalten eines katholischen Pfarrers in Nördlingen sowie den Text des Emigrantenlieds von Martin Lodermoser.
S. 533: Er vermutet, daß in diesem Jahr nicht mehr als zwei weitere Transporte aus Salzburg kommen werden, die übrigen werden wohl bis zum kommenden Frühjahr ausgesetzt. Über die während eines Brandes unversehrt gebliebene Bibel kann er kein Urteil abgeben, da sie ihm bisher nicht zugeschickt worden ist. Er will sie aber nach Erhalt an Herold senden. Mit der Übersendung von Namenslisten konnte er wegen der Ankunft ständig neuer Emigranten nicht fortfahren.
S. 534: Da er inzwischen aber über zwei Schreiber zu seiner Unterstützung verfügt, kann er die Zusammenstellung der Listen wieder übernehmen und auch über ankommende Transporte informieren.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Göbel, Johann
Adressat:
   Herold, Christian von
sonstige Personen:
   Bairett, von
   Danckelmann, Karl Ludolph von
   Friedrich Wilhelm I., Preußen, König
   Lodermoser, Martin
   Lubrecht
   Spielberg, von
   Walner, Bartholomäus
Orte:
   Alerheim
   Bayern
   Berlin
   Gotha
   Nördlingen
   Nürnberg
   Oettingen i. Bay
   Regensburg
   Ulm


Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018


 
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Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

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