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2 Einträge zu biddenbach, matthias [Sonstiger]
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Signatur: AFSt/M 5 B 3 : 32
Brief von Christoph Friedrich Triebner an Sebastian Andreas Fabricius, in dem er sich gegen die ihn betreffenden Vorwürfe verteidigt.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: London
Datum/Laufzeit: 07.09.1787


Inhalt:
S. 135: Triebner hat die gewünschten Bücher erhalten und bezahlt. Er will Fabricius' Ermahnungen beherzigen. Triebner bedauert, daß Bergmann und Probst nicht über London nach Amerika gereist sind, so daß er keine Gelegenheit hatte, mit ihnen über die Situation in Ebenezer zu sprechen. Auch ist er befremdet, daß seine brieflichen Berichte nicht beachtet worden sind. Er hätte weder den neuen Predigern abgeraten, nach Ebenezer zu gehen, noch selbst das Bestreben gehabt, dorthin zurückzukehren.
S. 136: Triebner verteidigt sich gegen die Vorwürfe, die Urlsperger, Bergmann und vor allem Mühlenberg gegen ihn erhoben haben. Die Beurteilung durch Mühlenberg beruht vor allem auf einseitigen Berichten Israel Heinzelmanns sowie Rabenhorsts und seinen Parteigängern.
S. 137: Triebner sieht in Boltzius' und Lemkes Ableben, im folgenden Krieg und den Verwüstungen Zeichen für Gottes Zorn über Ebenezer. Dies gilt auch für die alten Streitigkeiten zwischen der salzburgischen und der schwäbischen Partei, die sich auch auf Rabenhorst, Lemke und Boltzius übertrugen. Er erinnert an die eigenmächtigen Veränderungen Rabenhorsts u.a. hinsichtlich des Besitzes der Mühlen und der Aneignung ihres Gewinnes, gegen die Urlsperger ihn ermächtigt hatte, gerichtlich vorzugehen. Nach 1774 verfielen die Mühlen und konnten schon 1778 nicht mehr repariert werden. Bei seiner Flucht aus Georgia vor den Amerikanern hat Triebner die Kirchengelder und das Erbe Wertschs mit sich genommen.
S. 138: Die Kirchengelder hat er zurückgegeben, den Nachlaß verwaltet er, solange Wertschs Tochter Hannah unmündig ist. Unter den Wertschen Papieren befindet sich auch eine Obligation von 500 Pfund, die jetzt Bergmann für den Wiederaufbau der Gemeinde zugute kommen könnte, doch ist sie wahrscheinlich wertlos geworden. Von seinem alten Feind Jenkins Davis hat Triebner die Nachricht bekommen, daß er bei Todesstrafe nicht nach Ebenezer zurückkehren darf sowie alle Unterlagen des Wertschen Nachlasses an ihn übergeben muß. Triebner beruft sich dagegen auf Artikel 4 und 5 des Friedensvertrages, nach denen es den Loyalisten erlaubt ist, ihre Rechte persönlich oder durch Anwälte vertreten zu lassen.

Bemerkungen:
Im Brief wird Johann Caspar Waldhauer mit Jacob Caspar Waldhauer verwechselt.
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Triebner, Christoph Friedrich
Adressat:
   Fabricius, Sebastian Andreas
sonstige Personen:
   Bergmann, Johann Ernst
   Bernhardt
   Biddenbach, Matthias
   Boltzius, Johann Martin
   Braunsweig
   Cramer, Christopher
   Davis, Jenkins
   Flörel, Hans (Johannes)
   Gronau, Israel Christian
   Habersham, James
   Heinzelmann, Israel Matthias
   Muhlenberg, Henry Melchior
   Pasche, Friedrich Wilhelm
   Probst, Johann Gotthilf
   Rabenhorst, Christian, 1728-1776
   Schulze, Johann Ludwig
   Smissen, Jakob Gysbert van der
   Treutlen, Johann Adam, Urlsperger, Johann August
   Waldhauer, Jacob Caspar
   Wertsch, Hannah
   Wertsch, Johann Caspar
Orte:
   Augsburg
   Charleston, SC
   Ebenezer, Ga
   Georgia
   Halle (Saale)
   Hamburg
   London
   Providence, Pa
   Philadelphia, Pa
   Savannah, Ga.
   Saint Augustine, Fla.
Sachbegriffe:
   USA / Unabhängigkeitskrieg
   Stempelakte


Stand: 31.08.2018


Signatur: AFSt/M 5 B 3 : 36
Brief von Christoph Friedrich Triebner an Sebastian Andreas Fabricius über Rabenhorsts Versuche, sich von Europa unabhängig zu machen, sowie über Heinrich Melchior Mühlenbergs parteiische Haltung.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: London
Datum/Laufzeit: 23.07.-13.09.1788


Inhalt:
S. 151: Triebner hat die Folgen der falschen Lageeinschätzung durch J. A. Urlsperger, resultierend aus einseitigen Darstellungen und falschen Berichten der Partei Rabenhorsts, in seiner schwierigen persönlichen Situation lange spüren müssen und wird sie wohl immer spüren.
S. 152: Triebner war von Urlsperger instruiert worden, zu keiner der von Rabenhorst eigenmächtig vorgenommenen Veränderungen seine Zustimmung zu geben. Er ist von Urlsperger als Trustee über die Mühlenwerke eingesetzt worden. Rabenhorst war erst 6 Monate vor Triebners Ankunft mit Unterstützung einiger Gemeindemitglieder alleiniger Direktor der Mühlen geworden.
S. 153: In der Antwort auf eine von Wertsch eingereichten Bittschrift an die Kolonialregierung in Savannah zum Bau der neuen Jerusalemskirche war die Organisation der Gemeinde Ebenezer "nach den Rechten und Amtshandlungen der Kirche von England" formuliert worden. Rabenhorst versuchte, Triebner von den Vorteilen eines Beitritts zur anglikanischen Kirche zu überzeugen. Es wurden Churchwarden und Vestrymen [= Gemeindevertreter] nach englischem Vorbild gewählt. In dieser Situation versuchte Rabenhorsts Sklavin, diesen an seinem Geburtstag zu vergiften. Mit Waffengewalt wurden Triebner und seine Anhänger gehindert, am Sonntag nach der Ankunft Mühlenbergs in Charleston die Kirche zu betreten.
S. 154: Triebner ist der Meinung, daß sich Mühlenberg in dem Streit nicht unparteiisch verhalten hat. Urlsperger hätte früh erkennen können, daß es Rabenhorst um eine Loslösung Ebenezers von den europäischen Gründervätern gegangen ist, und hätte deshalb entsprechende Anweisungen an Mühlenberg geben müssen.
S. 155: Die Streitigkeiten sind zusätzlich durch die komplizierten Besitzverhältnisse an Grund und Boden und an den Mühlen verschärft worden sowie dadurch, daß Rabenhorst gute Kenntnisse von den Landesgesetzen, den Einwohnern, ihrem Reichtum und Ansehen besaß.
S. 156: Triebner kann Mühlenberg jedoch nicht verzeihen, daß dieser sich zwei Jahre lang nach Erhalt seines Auftrags zur Beilegung der Streitigkeiten aus zweiter Hand von Heinzelmann und damit dessen Lehrmeister Treutlen sowie weiteren Anhängern Rabenhorsts einseitig informieren ließ und sogar Geschenke von ihnen annahm. Durch Mühlenbergs Berichte sind Vorurteile gegenüber Triebner bei den "Vätern" in Europa geweckt worden, die wiederum Bergmann und Probst gegen ihn eingenommen haben.
S. 157: Diese sind an Triebners Feinde in Ebenezer geraten und haben das Gehörte als Wahrheit nach Deutschland berichtet. Nachdem sie nun aber beide Parteien gehört haben, änderten sie ihre Darstellungen. Triebner bittet trotzdem um Zugang zu den Berichten Mühlenbergs, um sich verteidigen zu können.
S. 158: Ziegenhagen hatte Triebner 1772 eine von Rabenhorst und 11 Gemeindemitgliedern verfaßte Klageschrift gegen ihn in Auszügen zugestellt. Durch den Unabhängigkeitskrieg waren die Kontakte zwischen England und Georgia unterbrochen, und später war Triebner überzeugt, daß die "Väter" in Europa die Richtigkeit seiner Handlungen erkannt hätten. Die neuen Gerüchte und Beschuldigungen nötigen ihn jedoch zur Verteidigung, für die er die konkreten Anklagepunkte benötigt.
S. 159: Triebner sieht keine Möglichkeit zu einer Küsterstelle für Probst, da diese nur mit 10-12 Pfund im Jahr vergütet wird und man zum Leben in London aber 60 Pfund braucht. Auch die Einrichtung einer deutsch-englischen Schule stößt auf Schwierigkeiten, weil die wohlhabenden Gemeindeglieder ihre Kinder auf Boarding Schools schicken, wo die Schüler meist Englisch- und Französischuntericht erhalten, jedoch selten die deutsche Sprache erlernen.
S. 160: Außerdem wird das Lateinische durch die Engländer entstellt, so daß auch diese Sprache als Unterrichtsgegenstand für Probst wegfällt. Triebner will sich jedoch weiter für ihn einsetzen.
S. 161: Bergmann hat sich mit Catharine Herb aus Savannah verheiratet. Hannah Wertschs Ehemann hat sich an Triebner wegen des Nachlasses gewandt, Triebner will das Legat J. C. Wertschs den Treuhändern in Ebenezer zum Wohle der Gemeinde zur Verfügung stellen. Triebner bestellt Medikamente und theologische Bücher.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Triebner, Christoph Friedrich
Adressat:
   Fabricius, Sebastian Andreas
sonstige Personen:
   Bergmann, Johann Ernst
   Bergmann, Catherine
   Biddenbach, Matthias
   Boltzius, Johann Martin
   Burckhardt, Johann Gottlieb
   Cramer, Christopher
   Davis, Jenkings
   Flörel, Hans (Johannes)
   Heinzelmann, Israel Matthias
   Herson, Hergen
   Muhlenberg, Henry Melchior
   Nies, Johann
   Ouchterlong
   Probst, Johann Gotthilf
   Rabenhorst, Christian <1728-1776>
   Schulze, Johann Ludwig
   Streit, Christian
   Treutlen, Johann Adam
   Urlsperger, Johann August
   Wertsch, Hannah
   Wertsch, Johann Caspar
   Ziegenhagen, Friedrich Michael
Orte:
   Augsburg
   Charleston, SC
   Deutschland
   Ebenezer, Ga
   England
   Georgia
   Gosen
   Halle (Saale)
   Leipzig
   London
   Providence, Pa
   Oxford
   Saint Augustine, Fla.


Stand: 07.11.2023

Stand: 07.11.2023


 
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Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

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