Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale)
Studienzentrum August Hermann Francke
- Archiv -

Datenbank zu den Einzelhandschriften in den historischen Archivabteilungen

Einführung

   neue Recherche

Hilfe

vorherige Seite
nächste Seite


Kontakt

zum Studienzentrum

Datenschutz
Ein Eintrag zu Ihrer Suchanfrage

Signatur: AFSt/M 5 A 5 : 23
Bericht von Johann Martin Boltzius an Gotthilf August Francke über die Beziehungen Christian Ernst Thilos zu einigen Frauen in Ebenezer, Christian Ernst Thilos Vorwurf, Johann Martin Boltzius würde falsche Lehren verbreiten, sowie seine willkürlichen Behandlungsmethoden.


Form: AusfertigungSprache: deutsch
Ort/Provenienz: Ebenezer, Ga
Datum/Laufzeit: 17.5.1738


Inhalt:
S. 84: Da sich Thilos Verhalten nicht gebessert hat, entschließt sich Boltzius, ausführlich Bericht zu erstatten. Er schildert Thilos Versuch, mit Kalchers Frau Margaretha ein "Bruder- und Schwesternband" zu bilden, wobei sie allen Menschen und Dingen entsagen sollte. Da sie sich weigerte, kündigte er ihr die Beziehung auf.
S. 85: Thilo spricht sich wiederholt gegen den Sinn des gemeinsamen Besuchs von Gottesdienst und Betstunden aus. Besonders verwerflich empfindet Boltzius, daß er sich mit seinen Anschauungen ausschließlich an Frauen wendet. Die Salzburger haben Thilos Land für den Anbau vorbereitet.
S. 86: Frau Kalcher bereitet ihm das Essen. Er bekommt alles, um ihn für den Dienst an der Gemeinde zu gewinnen, und er braucht sich um nichts selbst zu kümmern. Thilo verbreitet jetzt noch heimlich Unruhe, Boltzius fürchtet aber, daß er dies bald auch öffentlich tun könnte. In einem Gespräch erklärt Thilo, daß er nichts tue, als was ihm Gott befiehlt. In den Gottesdiensten würde eine falsche Vorstellung von der Vergebung der Sünden vermittelt, daher nimmt er an ihm nicht mehr teil und sagt dies auch anderen frommen Menschen. Durch sein Fehlen bei den Gottesdiensten erregt er unter den Salzburgern Anstoß, und sie verlieren das Vertrauen zu ihm. Thilo meidet den Umgang mit den Predigern, selbst zur Pflege der erkrankten Ehefrau Boltzius' schickt er nur ein Waisenmädchen.
S. 87: Er hat ein gutes Verhältnis zu Ortmanns Frau [Juliana], die sich bei ihm oft bis spät in die Nacht aufhält. Boltzius erwähnt eine unbegründete Entscheidung Thilos, Frau Boltzius erst einen Tag später als nötig zur Ader zu lassen.
S. 88: Die Beziehungen zu Juliana Ortmann sind noch enger geworden, und sie hat sich angeboten, statt Frau Kalcher für Thilo zu kochen, zumal sich das Verhältnis zu dieser verschlechtert hat. In Vorbereitung auf das Osterfest wohnte Thilo fast den gesamten Predigten und Betstunden bei, was alle sehr verwundert hat.
S. 89: In einem Gespräch warf Thilo Boltzius vor, daß dieser sich gegen Gott versündigt habe und falsche Lehren verbreiten würde.
S. 90: Boltzius hat mehrmals mit Ortmann über die Beziehung zwischen dessen Frau und Thilo gesprochen. Ortmann verteidigte das Verhalten seiner Frau, auch Thilo würde nichts Böses tun, sondern "viel Gutes aus der Bibel" sprechen.
S. 91: Boltzius schätzt ein, daß Thilo das Wort Gottes zu schwer ist und er sich in seiner Ruhe, die er Evangelium nennt, nicht stören lassen will. Daher besucht er auch nach dem Osterfest den Gottesdienst nicht mehr.

Bemerkungen:
Bitte beachten Sie, dass die Erschließung den Hauptinhalt des Dokuments wiedergibt. Die vorliegenden Zusammenfassungen und Schlagwörter erheben damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Verfasser:
   Boltzius, Johann Martin
Adressat:
   Francke, Gotthilf August
Betroffener:
   Thilo, Christian Ernst
sonstige Personen:
   Arnsdorff, Dorothea
   Boltzius, Gertraud
   Causton, Thomas
   Fuhrmann
   Gronau, Israel Christian
   Kalcher, Margaretha
   Kalcher, Ruprecht
   Luther, Martin
   Melanchthon, Philipp
   Mischke, Johannes
   Ortmann, Christoph
   Ortmann, Juliana
   Sänftleben, George
Orte:
   Ebenezer, Ga
   Halle (Saale)
   Savannah, Ga.
   Wartenberg


Stand: 31.08.2018

Stand: 31.08.2018






© 2009 Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale)
Redaktionsdatum der Datenbank: 2018.12.6

Powered by allegro Avanti populo v1.21_05.
© 1996-2004 Universitätsbibliothek Braunschweig; Thomas Berger, Bonn